Erschienen in:
27.01.2016 | Originalien
Selbsteinschätzung der gesundheitlichen Belastungen von ErzieherInnen
verfasst von:
D. Losch
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
ErzieherInnen sind in Kindertagesstätten vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Es wurde untersucht, welche Belastungen aus Sicht der ErzieherInnen den stärksten Einfluss auf die Gesundheit haben.
Methodik
In dieser quantitativen Untersuchung wurden 53 Fragebögen aus 7 verschiedenen Frankfurter Kindertagesstätten ausgewertet. Der selbstentwickelte Fragebogen bestand aus 57 geschlossenen Fragen, die aus einer vorausgegangenen qualitativen Studie abgeleitet wurden. Davon bezogen sich 15 Fragen auf das Thema Gesundheit, die für diese Untersuchung deskriptiv ausgewertet wurden.
Ergebnisse
Nach Meinung der MitarbeiterInnen haben Lärmbelastung und Stress den stärksten negativen Einfluss auf die Gesundheit. Nur 4 % der Befragten sind noch nie krank zur Arbeit erschienen. Etwa ein Drittel gibt an, täglich zuhause noch an die Probleme der Arbeit zu denken. Für 58 % tragen die Gespräche mit KollegInnen oder die Teilnahme an Supervisionen dazu bei, sich besser entspannen zu können. Die Mehrheit der ErzieherInnen geht davon aus, den Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum Rentenalter ausüben zu können.
Diskussion
Die aus Sicht der ErzieherInnen am stärksten die Gesundheit beeinflussenden Faktoren – Lärm und Stress – decken sich mit den bisherigen Erkenntnissen. ErzieherInnen erscheinen häufiger krank zur Arbeit und haben eine pessimistischere Einstellung zur Arbeitsfähigkeit bis ins Rentenalter im Vergleich zum Durchschnitt aller Berufsgruppen. Das häufig vorkommende Problem des Grübelns nach der Arbeit kann durch Gespräche oder durch Freizeit in der Familie vermindert werden.