Erschienen in:
01.06.2014 | Originalien
Selektive dorsale Dekompression der degenerativen Zervikalstenose
verfasst von:
Dr. C. Schulz, U. Kunz, U.M. Mauer, R. Mathieu
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Auslöser einer therapiebedürftigen zentralen Zervikalstenose kann eine Hypertrophie des dorsalen Bandapparats sein. Für derartige Stenosen stellen selektive Dekompressionsoperationen ohne Stabilisation und Fusion u. U. eine ausreichende Alternative dar.
Material und Methoden
Vorgelegt wird eine Beobachtungsstudie an 17 Patienten, die mit einer selektiven Flavektomie und einem „undercutting“ der Laminae und medialen Gelenkportionen behandelt wurden. Verglichen wurden die Parameter Japanese-Orthopedic-Association(JOA)-Score, Neck Pain Disability Index (NPDI) und Arm- sowie Nackenschmerz auf der visuellen Analogskala (VAS) prä- und postoperativ bis zum medianen Nachuntersuchungsintervall von 14 Monaten (Minimum 12 Monate). Das Ausmaß der Dekompression und der Nachbarsegmentdegeneration wurde mittels MRT bestimmt. Die segmentale und regionale Lordose sowie der Range of Motion (ROM) HWK2–7 prä- und postoperativ wurden mit der Cobb-Methode anhand seitlicher HWS-Röntgenaufnahmen bestimmt.
Ergebnisse
Die Behandlung verlief in allen 17 Fällen komplikationslos, es mussten keine Revisionen vorgenommen werden. Alle klinischen Parameter besserten sich von präoperativ bis zum letzten Kontrollzeitpunkt signifikant. Bildmorphologisch ergaben sich in allen Fällen eine signifikante Reduktion der Stenose und keine Zunahme der Myelopathie (im T2-MRT). Die sagittalen Parameter blieben ebenso wie der Schweregrad der Nachbarsegmentdegeneration unverändert.
Diskussion
Die klinischen und radiologischen Ergebnisse dieser Nonfusionstechnik sind für diese spezielle Indikation mindestens konkurrenzfähig zu den publizierten Ergebnissen der Laminektomie und Fusion sowie zur Laminoplastie.