Erschienen in:
14.04.2020 | Autopsie | Kasuistiken
Gasbrand – Folge einer Injektionstherapie bei Rückenschmerz?
verfasst von:
A. Wegner, E. Doberentz, B. Madea
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Eine 77 Jahre alt gewordene Frau sei aufgrund akuter Schmerzen im Rückenbereich sowie im Oberschenkel vom ärztlichen Notdienst mit einer Injektionstherapie behandelt worden. Im Folgenden habe sie sich zunehmend schlechter gefühlt und sei bei dem Versuch aufzustehen gestürzt. Nach Eintreffen des Rettungsdienstes sei die Frau reanimationspflichtig geworden und schließlich verstorben. Vom Notdienst seien eine Verfärbung und zunehmende Schwellung im rechten Hüft- und Oberschenkelbereich wahrgenommen worden. Bei der zeitnah durchgeführten rechtsmedizinischen Obduktion haben sich keine konkreten Befunde ergeben, die den plötzlichen Todeseintritt erklärt hätten, jedoch war auffällig, dass der Leichnam bereits deutliche Fäulniszeichen sowie eine ungewöhnliche Gasdurchsetzung aufwies. Es ergab sich demnach der Eindruck einer Sepsis mit gasbildenden Keimen. Im Anschluss wurden daher mikrobiologische Untersuchungen in Auftrag gegeben. Hierbei konnte Clostridium septicum nachgewiesen werden.