Erschienen in:
04.08.2020 | Notfallmedizin | Notfallmedizin
Lactat in der Notfallmedizin
verfasst von:
Andre Kramer, Sascha Al Agha, Lennert Böhm, Mark Michael, Karin Schulze-Bosse, PD Dr. Michael Bernhard
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Grundlage für alle metabolischen Prozesse im menschlichen Körper ist die Gewinnung und Verstoffwechselung von Energieträgern. Als Endprodukt der anaeroben Glykolyse entsteht Lactat. Dieses dient dem Körper als Substrat für die Gluconeogenese und als oxidierbares Substrat. Infolge einer Vielzahl an Akutereignissen (z. B. Schock, Sepsis, Herz-Kreislauf-Stillstand, Trauma, Krampfanfall, Ischämie, diabetische Ketoacidose, Thiaminmangel, Leberfunktionsstörungen, Intoxikationen) kann eine Hyperlactatämie nachgewiesen werden. Da eine Hyperlactatämie mit erhöhter Mortalität einhergehen kann, ist in der Notfallmedizin einerseits die Fahndung nach der Ursache der Hyperlactatämie ebenso wichtig wie andererseits eine effektive kausale Therapie. Wiederholte Lactatmessungen sind Bestandteil vieler Behandlungsalgorithmen, da die Betrachtung der dynamischen Entwicklung der Blutlactatkonzentrationen helfen kann, den Akutzustand des Patienten und die Effektivität der getroffenen Maßnahmen besser abzuschätzen.