25.09.2024 | Sepsis | Schwerpunkt: Was ist gesichert in der Therapie?
Was ist gesichert in der Therapie der Sepsis?
Ein Update
verfasst von:
Uta Hillebrand, Nikolai Rex, Benjamin Seeliger, Klaus Stahl, PD Dr. med. Heiko Schenk
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Sepsis wird definiert als lebensbedrohliche Organdysfunktion, hervorgerufen durch eine inadäquate Wirtsantwort auf eine Infektion. Die Surviving Sepsis Campaign hat zuletzt 2021 aktuelle Empfehlungen zur Therapie der Sepsis und des septischen Schocks veröffentlicht.
Fragestellung
Welche Evidenz ist in der Therapie der Sepsis und des septischen Schocks gesichert?
Material und Methoden
Diskussion der S3-Leitlinie von 2018, Ergänzung der Inhalte der internationalen Leitlinie von 2021 und von Studienergebnissen seit 2021
Ergebnisse
Weiterhin ist das primäre Ziel in der Therapie der Sepsis und des septischen Schocks die schnelle Erkennung und die zügige Einleitung einer antiinfektiven Therapie sowie wenn möglich einer Fokussanierung. Daneben liegt der Fokus auf einer hämodynamischen Stabilisierung mit frühem Einsatz von Vasopressoren zur Vermeidung einer Hypervolämie und gegebenenfalls dem Einsatz von Organunterstützungsverfahren. Supportive Therapien wie die Gabe von Kortikosteroiden oder der Einsatz von Aphereseverfahren können unter Umständen sinnvoll sein. Zunehmend wird auch ein Schwerpunkt auf die Betreuung in einer Nachsorgeambulanz („post-intensive care unit“ [ICU]), auf die Lebensqualität nach Überleben einer Sepsis sowie auf eine enge Einbindung der Angehörigen des Patienten gelegt.
Schlussfolgerung
Obwohl in den letzten Jahren umfassende Erkenntnisse zur Pathophysiologie und auch Therapie der Sepsis gewonnen worden sind, bleiben die frühe Gabe von Antiinfektiva, Fokussanierung sowie Volumen- und Katecholamintherapie die Grundpfeiler der Sepsistherapie. Neu sind die Empfehlung eines früheren Einsatzes von Vasopressoren (primär Noradrenalin) und die Gabe von Kortikosteroiden insbesondere bei septischem Schock und Pneumonie.