Erschienen in:
12.04.2016 | Affektive Störungen | Leitthema
Sequenzielle Traumatisierungen, Traumafolgestörungen und psychotherapeutische Behandlungsansätze bei kriegstraumatisierten erwachsenen Flüchtlingen in Deutschland
verfasst von:
Maria Böttche, Carina Heeke, Christine Knaevelsrud
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Die Auswirkungen von Krieg und Gewalt auf die körperliche und psychische Gesundheit der Zivilbevölkerung sind weitreichend. Die oft kumulativ erlebten Traumatisierungen führen zu einem erhöhten Risiko bzgl. der Entwicklung einer Traumafolgestörung (v. a. posttraumatische Belastungsstörung [PTBS], Depression, chronische Schmerzen).
Bei kriegstraumatisierten Flüchtlingen stellen spezifische aufenthaltsrechtliche Stressoren (u. a. Anhörung, Dauer des Asylverfahrens) und damit verbunden der eingeschränkte Zugang zu gesundheitlichen Versorgungsstrukturen zusätzliche Risikofaktoren für die Entwicklung somatischer und psychischer Erkrankungen dar.
Eine adäquate Behandlung dieser besonders vulnerablen Gruppe erfordert ein multimodales und dolmetschergestütztes Vorgehen. Eine den S3-Richtlinien gerechte, traumaadaptierte psychotherapeutische Behandlung muss darüber hinaus durch sozialarbeiterische Tätigkeiten, medizinische Versorgung und aufenthaltsrechtliche Beratung erweitert werden.