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Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie 3/2017

01.09.2017 | Einführung zum Thema

Sex und Psyche – eine hormonelle Angelegenheit?

verfasst von: Prof. Dr. B. Leeners, PD Dr. med. S. Tschudin

Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie | Ausgabe 3/2017

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Auszug

Hormone, genauer gesagt die „Pille“, haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Frauen und ihre Partner ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ihre Sexualität unbeschwerter genießen konnten. Dass Sexualität damit ein Stück weit von der Reproduktion entkoppelt werden konnte, hatte einen befreienden Effekt und erlaubte erstmals eine nicht weitgehend auf Enthaltsamkeit basierende Kontrolle über die Fortpflanzung. Paare sahen sich nicht mehr mit einem unplanbaren Kindersegen konfrontiert, sondern mit der Möglichkeit ausgestattet, ihre Familienplanung aktiv zu gestalten. Die Sexualität ohne die Sorge um eine im Moment nicht erwünschte Schwangerschaft genießen zu können, ist eine befreiende Errungenschaft, aber eine Voraussetzung ist natürlich, dass die (hormonelle) Verhütung auch korrekt angewendet wird. Dass dies gar nicht immer so einfach ist, diese Erfahrung machen manche Paare und ist auch den Sexualpädagogen bewusst. Esther Schütz wird im ersten Beitrag dieses Hefts aufzeigen, was es dazu braucht, dass junge Menschen auf gute, ihren Bedürfnissen entsprechende Art und Weise darin unterstützt werden, in dieser Hinsicht die Verantwortung für sich selbst und ihren Partner bzw. ihre Partnerin zu übernehmen. Familienplanung impliziert aber nicht nur, dass eine Schwangerschaft zum falschen Zeitpunkt verhindert werden kann, sondern auch, dass diese zum erwünschten Zeitpunkt eintreten soll. Bei den 10–15 % der Paare, bei denen dies nicht so ist und die mit einem Fertilitätsproblem konfrontiert sind, wird dies krisenhaft erlebt. Führt Sex dann, wenn er es sollte, nicht zur Schwangerschaft und erfüllt er somit nicht die gewünschte reproduktive Funktion, führt dies zu Verunsicherung, Infragestellung und stellt eine Herausforderung, wenn nicht Belastung für die Partnerschaft dar. Dass eine sexuelle Funktionsstörung Ursache einer Infertilität ist, ist zwar selten, aber dass das Fertilitätsproblem und dessen Behandlung Auswirkungen auf das Sexualleben eines Paares haben, kommt häufig vor. Was zuvor lustvoll erlebt wurde, erhält zunehmend oder ausschließlich zweckdienlichen Charakter. Darüber hinaus sind die Frauen im Rahmen der Stimulationen Hormonapplikationen ausgesetzt, die sich bei vielen direkt oder indirekt auf die Psyche und die sexuelle Funktion auswirken. Wie und wann sexuelle Dysfunktionen zu erwarten sind, wann sie sich bemerkbar machen und wie ihnen begegnet werden kann, dies ist Inhalt des zweiten Beitrags in dieser Ausgabe der Gynäkologischen Endokrinologie. …
Metadaten
Titel
Sex und Psyche – eine hormonelle Angelegenheit?
verfasst von
Prof. Dr. B. Leeners
PD Dr. med. S. Tschudin
Publikationsdatum
01.09.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gynäkologische Endokrinologie / Ausgabe 3/2017
Print ISSN: 1610-2894
Elektronische ISSN: 1610-2908
DOI
https://doi.org/10.1007/s10304-017-0143-1

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