Erschienen in:
01.10.2018 | Editorial
Sexualstraftäter
verfasst von:
Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
|
Ausgabe 4/2018
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Auszug
Vor 6 Jahren hatten wir ein Themenheft Sexualstraftäter-Therapie. Es ging um Therapieverfahren und die Frage, ob das Risk-Needs-Responsivity (RNR) Model ergänzt werden muss durch das Good Lives Model (GLM), also ob man sich im Verlauf der Behandlung löst von einer defensiven Fixierung auf individuelle Risiken der Vergangenheit und weitergeht zu einer zukunfts- und ressourcenorientierte Behandlung. Von dem, der man nicht mehr sein will, hin zu dem, der man jetzt und künftig sein will. Das GLM galt vielen Protagonisten von RNR als wissenschaftlich nichtfundierte, böse Häresie. Stets bewegte die Frage, wie man einen Therapieerfolg schon zum Entlassungszeitpunkt definieren und messen kann und nicht erst fünf oder zehn Jahre später anhand des Auszugs aus dem Strafregister. Und es wurde auch damals vor der Pathologisierung des „normalen“ sexuellen Rechtsbrechers gewarnt. …