Erschienen in:
05.02.2020 | HIV | Leitthema
Klassische sexuell übertragbare Infektionen im Analbereich
verfasst von:
PD Dr. P. Spornraft-Ragaller, S. Esser
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Sexuell übertragbare Infektionen (STI) im Anorektalbereich treten bei Risikopopulationen wie Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), überproportional häufig auf, finden sich aber durch ein geändertes Sexualverhalten zunehmend auch bei Heterosexuellen. Nach kürzlicher Implementierung der medikamentösen HIV(„human immunodeficiency virus“)-Präexpositionsprophylaxe ist mit einer weiteren Zunahme von STI zu rechnen, da hierbei meist auf Kondome verzichtet wird.
Ziel der Arbeit
Die Übersicht behandelt Epidemiologie, klinisches Bild, Diagnostik und aktuelle leitliniengerechte Therapie „klassischer“ bakterieller STI, die sich im Anorektalbereich manifestieren.
Ergebnisse und Diskussion
Bakterielle STI im Analbereich zeigen sich meist klinisch unspezifisch oder verlaufen asymptomatisch, sodass sie hier oft nicht erkannt werden. Bei rektaler Lokalisation besteht auch endoskopisch die Verwechslungsgefahr mit entzündlichen Darmerkrankungen oder Tumoren. Die Kenntnis des Symptomspektrums häufiger STI in dieser Lokalisation ist daher wegweisend für eine zeitnahe Diagnose. Da Koinfektionen mit anderen STI häufig vorkommen, sollte auch nach weiteren Erregern einschließlich HIV und Hepatitis B/C gefahndet werden.