Zum Inhalt

Gesundheit und Prostitution in Deutschland: Anforderungen an die Präventionsarbeit auf Basis eines systematischen Reviews

Erschienen in:

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Gesundheit von Sexarbeiter*innen in Deutschland steht in unmittelbarem Zusammenhang mit ihrer Berufsausübung. Aus den prekären Lebensbedingungen resultiert allgemein ein schlechterer Gesundheitszustand unter den Prostituierten gegenüber der Allgemeinbevölkerung.

Ziel der Arbeit

Fokus dieser Ausarbeitung ist die Darstellung der aktuellen Forschungslage zur gesundheitlichen Situation von Prostituierten in Deutschland. Ferner soll ermittelt werden, welche Faktoren ursächlich für die Herausforderungen bei der gesundheitlichen Versorgung sind und welche Zielgruppen eine erhöhte Vulnerabilität aufweisen.

Material und Methoden

Mithilfe eines systematischen Reviews wurden 13 relevante Studien ermittelt, die gesundheitsbezogene Aspekte von Sexarbeiter*innen in Deutschland thematisieren. Die Recherche wurde im Februar 2018 in PubMed durchgeführt und schließt alle Studien ein, die seit 2002 publiziert wurden.

Ergebnisse

Der Gesundheitszustand von Sexarbeiter*innen weicht insgesamt negativ von dem der Allgemeinbevölkerung ab, jedoch ist diese Aussage nicht für alle gesundheitsbezogenen Aspekte generalisierbar. Bisherige Studien untersuchten insbesondere die Prävalenzen von sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Als vulnerable Gruppen wurden Sexarbeiter*innen mit Migrationshintergrund sowie männliche Sexarbeiter identifiziert, welche über einen eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung verfügen.

Diskussion

Die Ergebnisse zeigen einen besonderen Bedarf für Prävention in der Gruppe der Prostituierten auf. Dieser resultiert aus dem allgemein schlechteren Gesundheitszustand von Sexarbeiter*innen, den mit der Tätigkeit in der Prostitution verbundenen Herausforderungen sowie rechtlichen Aspekten. Während bisher hauptsächlich das Vorkommen von STI untersucht wurde, sollten auch Gewalterfahrungen sowie damit einhergehende gesundheitliche Beeinträchtigungen zukünftig stärker adressiert werden.
Titel
Gesundheit und Prostitution in Deutschland: Anforderungen an die Präventionsarbeit auf Basis eines systematischen Reviews
Verfasst von
Hannah Eger
Florian Fischer
Publikationsdatum
30.04.2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 4/2019
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-019-00716-5
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.

Kompaktes Leitlinien-Wissen Allgemeinmedizin (Link öffnet in neuem Fenster)

Mit medbee Pocketcards schnell und sicher entscheiden.
Leitlinien-Wissen kostenlos und immer griffbereit auf ihrem Desktop, Handy oder Tablet.

Facharzt-Training Allgemeinmedizin

Vorbereitungskurs zur Facharztprüfung Allgemeinmedizin

Die ideale Vorbereitung zur anstehenden Prüfung mit 100 klinischen Fallbeispielen verschiedener Themenfelder.

Kostenfrei für DEGAM-Mitglieder.

Mehr erfahren

Neu im Fachgebiet Allgemeinmedizin

Reihenfolge in der Herzinsuffizienz-Therapie wohl nicht egal

Ob Patienten und Patientinnen, die wegen einer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion bereits einen RAS-Inhibitor und einen Betablocker erhalten, erst einen Mineralokortikoidantagonisten oder einen SGLT-2-Inhibitor dazubekommen, könnte sich Registerdaten zufolge auf das Mortalitätsrisiko auswirken.

Jeder Zehnte weltweit berichtet über glutenbedingte Beschwerden

Eines systematischen Reviews mit Metaanalyse zufolge gibt rund jeder Zehnte weltweit an, unter einer Nicht-Zöliakie-Gluten- beziehungsweise Weizensensitivität (NZGWS) zu leiden. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders häufig betroffen.

Kombination von DOAK und bestimmten Antiarrhythmika steigert Blutungsrisiko

Erhalten Personen mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern DOAK und zugleich interagierende Antiarrhythmika, welche die DOAK-Spiegel steigern, nimmt das Risiko für schwere Blutungen um rund 30% zu. Besonders kritisch ist ein gleichzeitiger Start beider Arzneien.

Jedes vierte adipöse Kind mit zu hohem Bluthochdruck

Hoher Blutdruck ist bei Kindern und Jugendlichen in Europa offenbar stark verbreitet. Ein internationales Team fordert: Häufiger messen und frühzeitig intervenieren, vor allem bei Adipositas!

EKG Essentials: EKG befunden mit System (Link öffnet in neuem Fenster)

In diesem CME-Kurs können Sie Ihr Wissen zur EKG-Befundung anhand von zwölf Video-Tutorials auffrischen und 10 CME-Punkte sammeln.
Praxisnah, relevant und mit vielen Tipps & Tricks vom Profi.

Update Allgemeinmedizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

Bildnachweise
Die Leitlinien für Ärztinnen und Ärzte, Facharzttraining Allgemeinmedizin, Ältere Person sortiert Medikamente/© Przemek Klos / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Frau hat Bauchschmerzen nach dem Konsum von Brot/© weyo / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Frau hält Tabletten-Blister und Beipackzettel in der Hand/© Vladimir Vladimirov / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Adipösem Jungen wird Blutdruck gemessen/© New Africa / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), EKG befunden mit System - EKG Essential/© Springer Medizin Verlag GmbH