Skip to main content
Erschienen in:

01.09.2012 | Leitthema

Sexuell übertragbare Infektionen der Mundhöhle

verfasst von: Prof. Dr. H. Schöfer

Erschienen in: Die Dermatologie | Ausgabe 9/2012

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Orogenitale oder oroanale Sexualpraktiken wie Fellatio, Cunnilingus oder Anilingus („rimming“) können bei beiden Geschlechtern zu symptomatischen und asymptomatischen Infektionen durch STI (sexuell übertragbare Infektionen)-Erreger in der Mundhöhle führen. Sichtbare Veränderungen finden sich vor allem bei der primären, sekundären und tertiären Syphilis, bei der akuten HIV-Infektion und der nachfolgenden Immundefizienz (opportunistische Infektionen) sowie bei humanen Herpes- und Papillomvirus-Infektionen. Auch genitale Candida-Infektionen können in die Mundhöhle übertragen werden. Erregerabhängig treten vor allem ulzerierende, aber auch entzündliche und papillomatöse Veränderungen an den Lippen, der Zunge, der Mundschleimhaut und am Pharynx auf. Oropharyngeale Infektionen mit Neisseria gonorrhoeae oder Chlamydia trachomatis (Serovar D–K) können zwar auch zu einer Pharyngitis und Tonsillitis mit Halsschmerzen führen, sind aber bei der Mehrzahl aller Patienten völlig asymptomatisch. Sie bilden damit ein wichtiges, häufig über längere Zeit unentdeckt bleibendes Erregerreservoir. Die systemische Behandlung der oralen STI-Manifestationen unterscheidet sich meist nicht von der Therapie genitoanaler Infektionen. Sie wird durch symptomatische lokale Maßnahmen ergänzt. In den Tonsillen und anderen Geweben schwer zugängliche Erreger bedürfen evtl. einer Dosisanpassung bzw. auch der Auswahl besonders gewebegängiger Präparate.
Literatur
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.
Metadaten
Titel
Sexuell übertragbare Infektionen der Mundhöhle
verfasst von
Prof. Dr. H. Schöfer
Publikationsdatum
01.09.2012
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Dermatologie / Ausgabe 9/2012
Print ISSN: 2731-7005
Elektronische ISSN: 2731-7013
DOI
https://doi.org/10.1007/s00105-012-2352-9

Kompaktes Leitlinien-Wissen Dermatologie (Link öffnet in neuem Fenster)

Mit medbee Pocketcards schnell und sicher entscheiden.
Leitlinien-Wissen kostenlos und immer griffbereit auf ihrem Desktop, Handy oder Tablet.

Neu im Fachgebiet Dermatologie

Wie steht es um die kardiologische Sicherheit von systemischen Psoriasis-Therapien?

Unter Apremilast und IL-17-Hemmern sind kardiovaskuläre Ereignisse (noch) seltener als unter Methotrexat – und unter Ciclosporin häufiger. Dafür spricht zumindest eine Analyse von Real-World-Daten aus Spanien.  

Stoffwechsel-Manipulation bringt T-Zellen gegen Melanom in Stellung

Warum scheitern T-Zellen bei der Bekämpfung solider Tumoren? Ein Grund ist der Stoffwechsel von metabolisch überaktiven Neoplasien, welcher T-Zellen in der Nähe lähmt. Die Blockade einiger Stoffwechselenzyme von T-Zellen macht diese wieder fit und lässt die Tumormasse schrumpfen.

Wenn das toxische Trio auf den Nägeln brennt

Nagellacke oder Produkte für die Modellierung von künstlichen Nägeln enthalten vielfach potenziell gesundheitsschädliche Wirkstoffe. Zu diesem Schluss kommen US-Dermatologinnen und -Dermatologen auf Basis einer Übersichtsarbeit – und fordern mehr Forschung, um die Sicherheit für Anwendende erhöhen zu können.

Nägelkauen kommt meist nicht allein!

Wer exzessiv an den Fingernägeln kaut, hat häufig auch noch andere (psychische) Probleme. Worauf Dermatologen und Dermatologinnen achten sollten, zeigt eine Studie aus der Türkei.

Update Dermatologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.