Erschienen in:
20.03.2017 | Antidepressiva | Leitthema
Psychopharmakaassoziierte sexuelle Funktionsstörungen und ihre Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. M. Berner
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Psychopharmakaassoziierte sexuelle Funktionenstörungen können zu einer bedeutenden Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und sind ein wesentlicher Grund für Noncompliance. Psychopharmaka können dabei die Sexualität der betroffenen Patienten aufgrund ihrer neurobiologischen Angriffspunkte vielfältig beeinträchtigen.
Ziel der Arbeit/Fragestellung
Darstellung der Häufigkeiten sexueller Funktionsstörungen für ausgewählte Medikamentengruppen und zur Verfügung stehende Behandlungsmöglichkeiten.
Material und Methoden
Literaturrecherche, Auswahl und Diskussion bedeutender Arbeiten.
Ergebnisse
Bedeutsam sind in erster Linie die Beeinträchtigung durch Antidepressiva und Neuroleptika aufgrund ihrer serotoninagonistischen und dopaminantagonistischen bzw. prolaktinerhöhenden Eigenschaften. Inzwischen stehen Substanzen mit günstigem Nebenwirkungsprofil zur Verfügung. Alle Phasen der sexuellen Reaktion sind betroffen.
Diskussion
Die Behandlung psychischer Störungen sollte in einem Gesamtkonzept erfolgen, das die Möglichkeit des Bestehens sexueller Funktionsstörungen von Anfang an im Blick hat. Ausgehend vom Primat der Verbesserung der Grunderkrankung stehen wenige evidenzbasierte Behandlungsmethoden zur Verfügung.