Erschienen in:
25.02.2015 | infopharm
ADHS bei Erwachsenen
Sich nicht zu früh zufrieden geben
verfasst von:
Dr. Gunter Freese
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 2/2015
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Auszug
Gemäß Leitlinien ist Methylphenidat (MPH) in der Behandlung der ADHS bei Erwachsenen die Medikation der ersten Wahl. In mehreren randomisierten, kontrollierten Studien ist die Wirksamkeit von MPH (z. B. Medikinet®adult) bei Erwachsenen mit ADHS gezeigt worden. Die Effektstärken liegen zum Beispiel mit 0,56 über der von SSRI (0,3) oder der von Atypika (0,4 – 0,5) [Castells X et al. CNS Drugs 2011; 25: 157 – 69]. Randomisierte kontrollierte Studien decken aber nicht die ganze Bandbreite der Behandlungswirklichkeit ab, weshalb ergänzende Beobachtungsstudien zur Beurteilung des Behandlungsverlaufs unter naturalistischen Bedingungen nützlich sind, betonte Professor Michael Rösler, Neurozentrum, Universitätsklinikum des Saarlandes, und stellte die Ergebnisse der noch unveröffentlichten Beobachtungsstudie IDEA (Integrierte Diagnose und Behandlung Erwachsener mit ADHS) vor. Darin wurden 468 Patienten (58 % Männer) auf Medikinet®adult erst- oder neu eingestellt und über 3,3 ± 1,6 Monate beobachtet. Bei einem Viertel der Patienten war die ADHS bereits in der Kindheit diagnostiziert worden. Unter Begleiterkrankungen — am häufigsten affektive Störungen — litten 52,4 % der Patienten, 35,3 % erhielten weitere Medikamente (vor allem Antidepressiva und Neuroleptika) und 21,8 % erhielten eine Psychotherapie. …