Erschienen in:
06.06.2019 | Leitthema
Sicherheit von Implantaten im Hochfeld- und Ultrahochfeld-MRT
verfasst von:
Dr. O. Kraff, H. H. Quick
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Es ist davon auszugehen, dass der Anteil an 7‑T-MRT-Systemen für den klinischen Einsatz in Zukunft weiter ansteigen wird. Dies wird den Anwender mehr und mehr mit der Frage der Implantatsicherheit konfrontieren, da bislang erst sehr wenige medizinische Implantate für die 7‑T-MRT sicherheitstechnisch evaluiert wurden.
Methode
Wenn auch prinzipiell die gleichen Wechselwirkungsmechanismen mit magnetisierbarem und elektrisch leitfähigem Material bei 7 T wie auch bei niedrigerer magnetischer Feldstärke gelten, so gibt es doch einige Unterschiede, die gerade im Hinblick auf die Implantatsicherheit für eine fundierte Risiko-Nutzen-Analyse relevant sind. Nach einem generellen Überblick zu den technischen Unterschieden zwischen 3 und 7 T richtet sich der Fokus in den Sicherheitsbetrachtungen verstärkt auf die Wechselwirkung von Implantaten mit den HF-Sendefeldern sowie auf mögliche Lösungsansätze, um den Zugang zur 7‑T-MRT zu ermöglichen.
Praxisrelevante Ergebnisse
Neben der Kraftwirkung am 7‑T-MRT, die bis zu 2,3-mal stärker ausfallen kann als am 3‑T-MRT, stellen potenzielle Gewebeerwärmungen durch die höherfrequenten HF-Pulse eine großes Gefährdungspotenzial dar. Die kritische Länge der Implantate für Resonanzeffekte beträgt bei 7 T etwa 5 cm. Anders als bei 3 T sind 7‑T-MRT-Systeme längst nicht so standardisiert und können sich insbesondere in der Wahl der HF-Sendespule stark unterscheiden. Sicherheitstests an Implantaten sind daher stets kritisch zu hinterfragen und die Anwendbarkeit auf den jeweiligen Expositionsfall zu diskutieren. Für nichtmagnetisierbare Implantate ohne dedizierten Sicherheitstest bei 7 T, die aber als 3 T bedingt MR sicher gelten und einen gewissen Mindestabstand zur HF-Sendespule haben, gibt es eine Empfehlung des nationalen Netzwerks GUFI.