Erschienen in:
07.02.2019 | Originalien
Simulationstraining als Teil des klinischen Risikomanagements
Eine gesundheitsökonomische Betrachtung
verfasst von:
T. Speer, T Mühlbradt, C. Fastner, O. Schöffski, Prof. Dr. med. S. Schröder
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Das Arbeitsumfeld der Anästhesiologie stellt eine komplexe Umgebung dar, in der eine effektive Zusammenarbeit sowohl mit unterschiedlichen Fachdisziplinen als auch Berufsgruppen (z. B. Pflege- oder OP-Fachpersonal) entscheidend ist. Das klinische Risikomanagement umfasst alle Maßnahmen zur Verhinderung von Zwischenfällen und Patientenschädigungen. Dazu gehören auch Simulationstrainings auf Grundlage des Crisis Resource Management (CRM). Deren Nutzen konnte für langfristig angelegte, interdisziplinäre Trainings gezeigt werden. Die Finanzierung stellt Kliniken jedoch häufig vor Herausforderungen. Diese Arbeit zeigt gesundheitsökonomische Betrachtungen hinsichtlich der Finanzierung von CRM-basierten Simulationstrainings auf.
Kosten-Nutzen- bzw. Kosten-Effektivität-Analysen sind schwierig durchzuführen. Sie erfordern eine individuelle Planung. Ungeachtet dessen ermöglicht Simulationstraining das Erleben („simulation“) und Reflektieren des eigenen Handelns in kritischen Situationen („debriefing“). Mithilfe speziell geschulter CRM-Instruktoren können somit Abweichungen von standardisierten Prozessen erkannt und als Ausgangspunkt für die Entwicklung der Patientensicherheit durch strukturelle Analyse möglicher Fehler im System genutzt werden. Darüber hinaus werden weitere positive Aspekte, wie stärkere Mitarbeiterbindung oder effektivere Arbeit in kritischen Situationen, beschrieben.
Die Entscheidung zur Finanzierung von CRM-basierten Simulationstrainings stellt trotz vielversprechender Anhalte in der Regel eine Grundsatzentscheidung der Geschäftsführung des jeweiligen Krankenhauses dar.