Zusammenfassung
Erkrankungen an Po und Enddarm sind lange negiert, wenig erforscht und zu lange nachlässig behandelt worden. Bei einer Inzidenz von 38 Erkrankungen je 100.000 Einwohner werden in Deutschland jährlich 40.000 junge Menschen an einem Pilonidalsinus operiert – mit steigender Tendenz. In der Altersgruppe vom 15. bis zum 45. Lebensjahr werden derzeit stationär mehr Pilonidalsinus-Patienten operiert als Patienten mit Leistenhernien. In den letzten Jahren sind der Pilonidalsinus und seine Besonderheiten im chirurgischen Bewusstsein angekommen und werden heute von Prokto-Chirurgen, Allgemeinchirurgen, Viszeralchirurgen, Dermatologen und Plastischen Chirurgen operiert. Ernstzunehmende Forschungsarbeiten mit ausreichend großen Kollektiven und langer Nachbeobachtungszeit sind zunehmend verfügbar, und in Deutschland sind hochkarätige Leitlinien über die Fachgesellschaften und die AWMF publiziert worden.