Erschienen in:
21.12.2020 | Milben | Übersichten
Skabies – Renaissance einer Ektoparasitose
Diagnostik und Therapie – Vorgehen in der Praxis
verfasst von:
Prof. Dr. med. Pietro Nenoff, Anke Süß, Ina Schulze, Laura Meißner, Christina Fritsch, Bettina Schulz, Silke Hennig, Michael Borte, Marlen Zurek, Gabriele Ginter-Hanselmayer, M.D., Assoc.Prof.
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Die Skabies oder Krätze ist aktuell in Deutschland und darüber hinaus eine häufige Dermatose, der schon allein aus gesundheitspolitischer Perspektive Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Betroffen ist ein Querschnitt der Gesellschaft unter Einbeziehung aller Altersstufen, vom Säugling bis zum Greis. Einheimische und Menschen mit Migrationshintergrund leiden in gleicher Weise unter der mit übermäßigem, vorzugsweise nächtlich auftretendem Juckreiz einhergehenden hochkontagiösen Ektoparasitose. Die Diagnostik stellt aufgrund der vielfältigen differenzialdiagnostisch ins Kalkül zu ziehenden Dermatosen auch für den erfahrenen Dermatologen eine Herausforderung dar. Nach wie vor ist nicht geklärt, ob das allerorten zu beobachtende Therapieversagen auf einer In-vitro- und In-vivo-Resistenz des Erregers Sarcoptes scabiei gegenüber Permethrin oder auch Ivermectin beruht. Therapiefehler – unzureichende Behandlungen – scheinen aber zumindest für Rezidive eine Rolle zu spielen. So werden oft nicht alle direkten Kontaktpersonen erfasst und antiskabiös behandelt. Sie bilden das Reservoir für Reinfektionen. Bei mehrfachem Nichtansprechen auf die topische (Permethrin) und/oder orale antiskabiöse Behandlung, sollte auf die alternativen topischen Präparate – Benzylbenzoat oder Crotamiton – ausgewichen werden. Eine Kombination mit Ivermectin ist dann zwingend.