Erschienen in:
24.06.2022 | Telemedizin | Leitthema
SLEEP WELL
Digital unterstützte Schlafmedizin – Entwicklung optimierter Patientenwege bei obstruktiver Schlafapnoe
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Christina Zentgraf, Svenja Strassburg, Martina Große Sundrup, SLEEP-WELL-Konsortium
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Standardtherapie bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) ist die nächtliche Positivdrucktherapie (PAP), die sich nur bei regelmäßiger langfristiger Nutzung positiv auf Symptomatik und Folgeerkrankungen auswirkt. Schnittstellenprobleme in der derzeitigen Versorgung führen, verstärkt durch die Pandemie, zu Fehlversorgungen und langen Wartezeiten bei Diagnostik und Therapie.
Ziel
Auf Basis bestehender Strukturen soll ein sektorenübergreifendes Versorgungsmodell für die Diagnostik und Therapie bei OSA evaluiert werden. Zentrale Ziele sind eine zeitnahe, bedarfsgerechte Versorgung mit optimierter Qualität und Effizienz. Ferner sollen die Therapietreue und damit die Lebensqualität verbessert werden, ebenso die sektorenübergreifende Zusammenarbeit. Das Projekt SLEEP WELL wird durch den Innovationsfonds des G-BA gefördert (Förderkennzeichen 01NVF20020).
Material und Methoden
Die Evaluation erfolgt auf Basis einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten, multizentrischen Studie in Nordrhein-Westfalen, in der 4448 Patientinnen mit Verdacht auf OSA mit (Telemedizingruppe) bzw. ohne Telemedizin (Kontrollgruppe) leitlinienkonform versorgt werden. Die 1:1-Randomisierung erfolgt nach initialer Verdachtsstellung durch die Primärärztin. Die beiden Gruppen werden hinsichtlich Lebensqualität (primärer Endpunkt), PAP-Therapie-Adhärenz und medizinischem Ressourcenverbrauch (sekundäre Zielgrößen) verglichen.
Ergebnisse und Diskussion
Quantitative Datenerhebungen erfolgen zu 5 Zeitpunkten. In einer ITT-Analyse („intention to treat analysis“) werden die Ergebnisse statistisch ausgewertet. Die Zufriedenheit der Patientinnen und Leistungserbringer wird mittels qualitativer Methoden erhoben. Auf Basis der Krankenkassenroutinedaten wird die Kosten-Nutzen-Relation untersucht. Zudem werden Vergütungskonzepte für die Regelversorgung erarbeitet. Projektabschluss ist für 09/2025 geplant.