Erschienen in:
01.01.2008 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Somatoforme Störungen
Konzept, Klinik, Ätiopathogenese und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. phil. H.P. Kapfhammer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2008
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Zusammenfassung
Patienten mit „medizinisch unerklärten Körpersymptomen“ stellen im medizinischen Versorgungssystem eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Eine psychiatrische Perspektive betont diagnostisch primäre psychische Störungen einerseits, somatoforme Störungen andererseits. In der klinisch-somatischen Medizin existiert eine eigenständige diagnostische Beschreibung von fachbezogen definierten funktionellen Körpersyndromen. Beide diagnostischen Systeme sind nicht deckungsgleich. Kritikpunkte an der derzeitigen Konzeptualisierung und Klassifikation von somatoformen Störungen werden dargestellt. Die in den aktuellen psychiatrischen Klassifikationssystemen aufgeführten somatoformen Störungen werden in ihren klinischen Charakteristika skizziert. Somatoforme Störungen werden ätiopathogenetisch vorteilhaft innerhalb eines multifaktoriellen Modells beschrieben, in dem psychosoziale und neurobiologische Einflüsse eigenständig bewertet werden müssen. Es lassen sich formale Behandlungsziele und allgemeine Behandlungsprinzipien beschreiben. Psychoedukative, psychopharmakologische, kognitiv-behaviorale, psychodynamische und rehabilitative Ansätze begründen eine multimodale Therapie der somatoformen Störungen. Das Management in der primärärztlichen Versorgung verdient eine besondere Beachtung.