Erschienen in:
11.01.2018 | Somnologie | Leitthema
Schlafstörungen in und nach der Perimenopause
Perspektive der Schlafmedizin
verfasst von:
Dr. A. Heidbreder, K. Philipp
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Die Insomnie stellt ein häufiges, lebenseinschränkendes Problem in der Menopause dar, das bis zu 50 % der Frauen betrifft. Dass die chronische Insomnie ein Risikofaktor für die Entwicklung kardiovaskulären Erkrankungen ist, ist mittlerweile unumstritten, dies macht die Notwendigkeit des Erkennens und der Behandlung deutlich. Die Ätiologie der Schlafstörungen im perimenopausalen Übergang ist wahrscheinlich multifaktoriell, was eine große Herausforderung für die Behandlung darstellt. Neben Ein- und Durchschlafstörungen treten auch Depressionen und subjektive Gedächtnisstörungen in den Wechseljahren gehäuft auf. Diese Veränderungen sind dazu oft begleitet von menopauseassoziierten vasomotorischen Veränderungen mit Hitzewallungen, Schwitzen, Irregularitäten der Menstruation und sexueller Dysfunktion, die zusätzlich zu bewältigen sind und den Schlaf beeinflussen können. Für die Diagnose ist nur in seltenen Fällen eine Schlaflaboruntersuchung mittels Polysomnographie notwendig, sie stützt sich meist auf eine ausführliche somatisch-psychiatrische und schlafspezifische Diagnose. Bei der Entscheidung für die richtige Behandlung der Insomnie spielen neben der Wahl des richtigen Therapeutikums auch individuelle Komorbiditäten eine Rolle. Wichtig ist, dass die Insomnie als eigenständige Erkrankung gewertet und entsprechend behandelt wird. Behandlung der ersten Wahl ist die kognitive Verhaltenstherapie. Aufgrund der häufig komplexen Störungen ist jedoch die Vorstellung bei einem Schlafmediziner nicht selten erforderlich.