Bei Frauen kann ADHS durch hormonelle Veränderungen verstärkt werden und somit perimeno-, meno- und postmenopausal erstmals deutlich in Erscheinung treten. Dr. Carolin Zimmermann, München, erläutert im Interview, was bei Diagnostik und medikamentöser Therapie mit Methylphenidat bei Frauen mit einer ADHS in den Wechseljahren zu beachten ist.
Bislang sind mehr als 800 verschiedene neuromuskuläre Erkrankungen bekannt. Doch für nur wenige von ihnen stehen heute medikamentöse Therapien bereit. Zu den Erkrankungen, bei denen sich die Prognose der Betroffenen bereits deutlich verbessert hat, zählt die spinale Muskelatrophie (SMA). Der in dieser Indikation eingesetzte Spleiß-Modifikator Risdiplam ermöglicht in Form der im Mai 2025 eingeführten Filmtablette eine flexiblere und alltagsnahe Therapie.
Das Rett-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung, die schwere Einschränkungen verursachen kann. Die Erkrankung erfordert sowohl ein hohes Engagement der Angehörigen als auch ein stringentes, multidisziplinäres Management an spezialisierten Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) und Medizinischen Behandlungszentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB). Die frühe Diagnose ist entscheidend.
Aktuelle Themen aus der Neurologie standen erneut im Mittelpunkt des von Novartis ausgerichteten Neuroforums 2025. Im Themenblock Multiple Sklerose standen die Fragen im Fokus, wie sich die Krankheitsaktivität bei MS besser beurteilen lässt und wie Patientinnen und Patienten stratifiziert werden könnten, um eine möglichst optimale personalisierte Therapie zu ermöglichen. Mit Serum-Neurofilament-Leichtketten (sNfL) hat ein Aktivitätsmarker Einzug in die klinische Praxis gehalten.
Dank aktuellen Zulassungsänderungen von Ocrelizumab steht Frauen mit Multipler Sklerose (MS) nun eine nachweislich hocheffektive und zugleich sichere Therapie während der Familienplanung und Stillzeit zur Verfügung. Eine Empfängnisverhütung ist nur noch für den Zeitraum von vier Monaten nach der letzten Dosis von Ocrelizumab erforderlich, sodass bei akutem Kinderwunsch kein Therapiewechsel mehr nötig ist.
Die bei Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) unvorhersehbar auftretenden Schübe können schwerwiegend sein und zu irreversibler Behinderung führen. Daher ist es besonders wichtig, NMOSD differenzial-diagnostisch sicher gegenüber anderen Erkrankungen abzugrenzen und die Schübe wirksam zu verhindern.
Beauftragt und finanziert durch: Alexion Pharma Germany GmbH
Studiendaten belegen den Nutzen der frühen hochwirksamen Therapie (HET) mit Ofatumumab bei Patientinnen und Patienten mit mild-aktiver schubförmiger Multipler Sklerose (RMS): Aktuelle Daten aus der Verlängerungsstudie ALITHIOS zeigten eine anhaltende Wirksamkeit über den Beobachtungszeitraum von bis zu sechs Jahren.
Daten des MG-SPOTLIGHT-Registers bestätigten die anhaltende Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ravulizumab in der Therapie der Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper-positiven generalisierten Myasthenia gravis. Die Real-World-Daten zeigten weitere bedeutende Behandlungseffekte sowie die Reduktion der immunsuppressiven Begleittherapien.
Beauftragt und finanziert durch: Alexion Pharma Germany GmbH
Die Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) ist gekennzeichnet durch eine progrediente Muskeldegeneration und -schwäche. Eine hohe Bedeutung für die DMD-Therapie haben Kortikosteroide. Klinische Erfahrungen mit dem dissoziativen Kortikosteroid Vamorolon sind vielversprechend.
Multiple Sklerose (MS) ist durch inflammatorische Demyelinisierung und neuroaxonale Schädigungen gekennzeichnet. Diese Prozesse können zu irreversibler Behinderung führen. Für die Überwachung der Krankheitsaktivität spielen bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) eine wichtige Rolle.
Seit der Einführung des dualen Orexin-Rezeptor-Antagonisten Daridorexant vor zwei Jahren steht eine Therapie für Erwachsene mit chronischer Insomnie zur Verfügung. Durch dessen Einsatz können viele der Nachteile bisher eingesetzter Wirkstoffe vermieden werden, wie z.B. das Risiko körperlicher Abhängigkeit.
Die Therapie von Patientinnen und Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS)a befindet sich im Wandel. Neben den akuten Entzündungen in der Peripherie rücken zunehmend auch chronische Entzündungen, deren Ursprung im zentralen Nervensystem (ZNS) liegen, in den Fokus. So sind peripher und zentral wirksame Medikamente mehr denn je gefragt.
Die ALITHIOS-Studie unterstreicht das günstige Sicherheitsprofil über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren und belegt den Nutzen einer frühzeitigen, hocheffektiven Therapie. Die aktuellen Daten aus dem Behandlungsalltag bestätigen außerdem die bekannte Sicherheit und Verträglichkeit des Anti-CD20-Antikörpers.
In Deutschland leiden über vier Millionen Menschen an einer von bis zu 8.000 seltenen Erkrankungen. Drei in der Neurologie angesiedelte „Seltene“ sind die Spinale Muskelatrophie (SMA), die Friedreich-Ataxie (FA) und die Superoxid-Dismutase-1 (SOD1)-assoziierte Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Für alle drei Erkrankungen sind zugelassene Therapien verfügbar, die den Betroffenen neue Lebensperspektiven aufzeigen können.
In den gut zwei Jahrzehnten seit seiner Gründung kann Alnylam auf einige Meilensteine zurückblicken. Mittlerweile wurden bereits fünf Medikamente aus der eigenen Entwicklung zugelassen. Auf Basis der RNAi ist es Alnylam gelungen, die Bildung krankheitsverursachender Proteine gezielt zu verhindern, ohne Eingriff in das Erbgut.
Tianeptin ist ein atypisches Antidepressivum, welches sich durch einen multimodalen Wirkmechanismus auszeichnet, ohne die Wiederaufnahme von Serotonin zu hemmen. Eine der wichtigsten Wirkkomponenten ist die Modulation der bei Depressiven gestörten glutamatergen Neurotransmission. Damit unterscheidet sich Tianeptin grundlegend von den meisten anderen Antidepressiva.
Das Neuroforum bot für Interessierte ein Update zu aktuellen Versorgungsthemen der Neurologie. Schwerpunkte der praxisrelevanten Vorträge im Themenblock Multiple Sklerose (MS) waren das rechtzeitige Erkennen von Krankheitsaktivität und die Vorteile einer frühen hocheffektiven Therapie (high efficacy therapy; HETa).
Aus Anlass der Neueinführung von Ublituximab erörterten Experten der Neurologie bei einer Veranstaltung von neuraxpharm im kollegialen Austausch den Stellenwert von B-Zell-depletierenden Substanzen zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS). Der potenzielle Mehrwert von Ublituximab ergibt sich aus seiner hohen Wirksamkeit.
Seltene und häufig therapierefraktäre Epilepsien, wie sie beim Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS), Dravet-Syndrom (DS) bzw. dem Tuberöse-Sklerose-Komplex (TSC) auftreten, sind nicht nur mit multiplen Anfallstypen und schweren, prolongierten Anfällen assoziiert: Oft führen komorbide Beeinträchtigungen von Kognition, Verhalten und Kommunikation zu einer erheblich geminderten Lebensqualität, weit über die rein anfallsbezogenen Krankheitslasten hinaus.
Als Indikator für axonale Schäden im zentralen Nervensystem (ZNS) könnten Serum-Neurofilament-Leichtketten (sNfL) dazu beitragen, die gegenwärtige Krankheitsaktivität von Patientinnen und Patienten mit aktiver, schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) zu bestimmen und ein subklinisches Krankheitsgeschehen aufzudecken.