Erschienen in:
01.11.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Sonographische Beurteilung der Einstellung und des Höhenstandes vor vaginal-operativer Entbindung
verfasst von:
Dr. A.M. Dückelmann, K.D. Kalache
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Eine Sonographie wird mittlerweile in vielen Kreißsälen routinemäßig sub partu durchgeführt. Untersuchungen konnten zeigen, dass der transperineale Ultraschall unter Verwendung des Austreibungswinkels zur Beurteilung des Höhenstandes vor vaginal-operativen Entbindungen das Potenzial hat, die Kaiserschnittrate ohne erhöhte maternale und neonatale Morbidität zu reduzieren. Allerdings konnte eine aktuelle Studie aus Irland keinen Einfluss der Anwendung des Ultraschalls zur Bestimmung der Einstellung des fetalen Kopfes auf die Morbidität nachweisen. Bisher gibt es noch keine Studie zur Akzeptanz der Sonographie durch die kreißende Frau, und zwar zur Auswirkung der Sonographie auf den Geburtsverlauf. Allgemein bekannt ist, dass die Sonographie stark untersucherabhängig ist und dass Talent und Erfahrung für das Erstellen und Interpretieren sonographischer Bilder nicht zu unterschätzen sind. In den Händen des erfahrenen Untersuchers ist die Sonographie eine sehr sinnvolle Informationsquelle. Bislang hat nur eine Studie die für das Erreichen relevanter und verlässlicher Information notwendige Erfahrung im transperinealen Ultraschall systematisch analysiert. Weitere Forschung ist notwendig, um zu zeigen, dass die routinemäßige Verwendung des Ultraschalls vor Durchführung einer vaginal-operativen Entbindung eine valide, reproduzierbare und sichere Methode ist, welche die Entscheidung über das weitere Vorgehen bei verlängertem Geburtsverlauf zu erleichtern vermag und die Sicherheit instrumenteller Entbindungen erhöhen kann.