Neue Ultraschallsysteme mit hochauflösenden Linearschallköpfen und verbesserten Bildverarbeitungsverfahren werden weltweit zunehmend für die bildgebende Diagnostik bei peripheren Nervenerkrankungen eingesetzt. Dabei ermöglicht der hochauflösende Ultraschall die Abbildung von einzelnen Faszikeln und des Perineuriums und liefert damit wichtige Informationen über morphologische Aspekte und die Ätiologie einer peripheren Nervenpathologie. Die Nervensonographie stellt in der täglichen Routinediagnostik peripherer Nervenerkrankungen eine wertvolle komplementäre Methode zur neurologischen Untersuchung und zur Elektrophysiologie dar. Sie ist gut geeignet zur Abbildung struktureller Veränderungen bei Kompressionsneuropathien, traumatischen Nervenläsionen, Nervenscheidentumoren, entzündlichen Neuropathien und bei verschiedenen anderen Nervenpathologien (z. B. bei der Nerventorsion). Wegen der niedrigen Zeit- und Kostenintensivität im Vergleich zur 3-T-MR-Neurographie und der Möglichkeit der bewegungsabhängigen, dynamisch-funktionellen Untersuchung mit kontinuierlicher Beurteilung des gesamten Nervenverlaufs (auch bedside) stellt die Nervensonographie die Methode der ersten Wahl bei der Bildgebung peripherer Nerven dar. Darüber hinaus kann sie bei ultraschallgestützten Interventionen eingesetzt werden. Der folgende Artikel beschreibt die wichtigsten Anwendungsmöglichkeiten an der oberen Extremität.