Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Soziale Ungleichheit und Diabetes
Trifft es Arme öfter?
verfasst von:
Dr. B. Kowall, A. Mielck
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Die Prävalenz der wichtigsten Risikofaktoren für den Typ-2-Diabetes ist in Deutschland in den unteren Statusgruppen besonders hoch, entsprechend steigen auch Inzidenz und Prävalenz des Typ-2-Diabetes mit abnehmendem sozialem Status. Beim Typ-1-Diabetes ist der Zusammenhang mit dem sozioökonomischen Status bisher kaum untersucht, dennoch gibt es auch hier Hinweise auf einen inversen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und der Inzidenz. Der Einfluss des sozialen Status auf die Gesundheit macht auch bei Patienten mit Diabetes nicht Halt, so dass Diabetespatienten mit niedrigem sozialen Status beispielsweise öfter unter Komplikationen leiden. Die Faktoren, die die genannten Zusammenhänge zumindest teilweise erklären können, sind vielfältig: Sie reichen vom Gesundheitsverhalten und der Gesundheitskompetenz der Patienten über den Zugang zum Gesundheitssystem bis zu Merkmalen des Behandlungsprozesses. Auf Grundlage dieser Faktoren werden abschließend einige Empfehlungen für die Gesundheitspolitik und für niedergelassene Ärzte formuliert.