Erschienen in:
01.12.2012 | Übersichten
Spätabendlicher Sport, Schlaf, Schlafhygiene und psychisches Wohlbefinden bei adoleszenten Fußballern
Eine Pilotstudie
verfasst von:
PD Dr. A.A. Schlarb, V. Schwedler, P. Feichtinger
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Fragestellung
Bezüglich des Einflusses von Sport auf den Nachtschlaf existieren positive sowie negative empirische Befunde, während andere Studien über gar keine Effekte berichten. Ziel dieser Pilotstudie war es, das Schlafverhalten, die Schlafhygiene und weitere psychologische Parameter von regelmäßig trainierenden adoleszenten Fußballern mit jugendlichen Kontrollpersonen, die deutlich weniger Sport treiben, zu vergleichen. Entsprechend der Literatur wurde angenommen, dass später Sport sich negativ auf den Schlaf auswirken würde.
Methode
Insgesamt 11 Jugendliche, davon 6 Fußballer und 5 Kontrollpersonen, führten ein Schlaftagebuch durch und beantworteten Fragebögen zu Angst, Depressivität und Schlafhygiene.
Ergebnisse
Bei der Auswertung der Schlaftagebücher zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Auch die subjektiv wahrgenommene Leistungsfähigkeit und Ängstlichkeit waren in beiden Gruppen gleich. Entgegen den Erwartungen zeigte sich für die Gruppe der jugendlichen Fußballer eine Tendenz bezüglich besserer Schlafhygiene und geringerer Depressivität.
Fazit
Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigten keinen ungünstigen Effekt von spätem Sport bei Jugendlichen auf. Jedoch ist aufgrund der geringen Stichprobe eine Verallgemeinerung der Ergebnisse schwierig, weshalb zukünftige Studien nötig sind. Ebenso sollten verschiedene Mediatorvariablen den Effekt von Sport auf Schlaf, wie beispielsweise Zeit, Intensität, Dauer und Regelmäßigkeit, aber auch Aspekte des psychischen Wohlbefindens mit untersucht werden.