Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Spannungsfeld Psychosomatik und Psychiatrie
verfasst von:
Dr. H. Kurt, S. Büchi, C. Haring, R. Pycha
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 11/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Psychosomatik als medizinisches Thema hat eine fast 100 Jahre alte Tradition. Trotzdem bestehen viele offene Fragen sowohl über ihre Definition und ihre Anwendungsgebiete als auch darüber, wer Psychosomatik ausüben soll. Hierbei besteht ein erhebliches Spannungspotenzial zur Psychiatrie, weil diese die Psychosomatik seit jeher als ihr zugehörig versteht, was ihr jedoch nicht überall zugestanden wird. Im diesem Artikel wird die Entwicklung und aktuelle Position der Psychosomatik in den deutschsprachigen Ländern (Österreich, Schweiz, Südtirol) außer Deutschland aufgezeigt. Während in Österreich eine einheitliche psychosomatische Versorgung geplant ist und teilweise auch bereits umgesetzt wurde, ist in der Schweiz die Psychosomatik zum einen nahe bei den Hausärzten und zum andern bei der Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie angesiedelt. In Südtirol wiederum hat sich nach der radikalen Psychiatriereform Ende 1970 die Psychosomatik als Mittel erwiesen, sowohl psychisch kranke Menschen als auch psychiatrische Einrichtungen zu enttabuisieren.