Der Spitzfuß ist bei infantiler Zerebralparese die häufigste Fehlstellung. Aus einem primär dynamischen Spitzfuß (ohne strukturelle Verkürzung der Wadenmuskulatur) entwickelt sich oft bei unzureichendem Wadenmuskellängenwachstum ein struktureller Spitzfuß. Dieser ist abzugrenzen von einem maskierten, einem Vorfuß- und einem scheinbaren Spitzfuß. Therapeutisch sind konservative und operative Maßnahmen, oft auch in Kombination, möglich. Botulinumtoxin-A-Injektionen sind die Therapie der Wahl beim dynamischen Spitzfuß. Bei leichten strukturellen Spitzfüßen kann mit Therapiegipsen eine Verbesserung erzielt werden. Ansonsten bedürfen strukturelle Spitzfüße einer operativen Verlängerung der Wadenmuskulatur. Achillessehnenverlängerungen sind nur mit äußerster Vorsicht – v. a. bei Patienten mit spastischer bilateraler Zerebralparese – und sehr genau dosiert anzuwenden, da aufgrund des mit ihnen verbundenen Kraftverlusts das Risiko eines Kauergangs besteht, der nur äußerst schwierig zu therapieren ist.