Erschienen in:
04.04.2022 | Porphyrien | CME
Anästhesie bei Patienten mit akuter Porphyrie
verfasst von:
Dr. med. Dominique Lederer, Prof. Dr. med. Markus A. Weigand, PD Dr. med. Jan Larmann
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Porphyrien sind eine Gruppe seltener, meist erblicher Stoffwechselstörungen der Hämbiosynthese. Jede Porphyrie beruht auf einem spezifischen Enzymdefekt und zeigt eine charakteristische Akkumulation und Ausscheidung von Hämvorstufen. Der biochemische Nachweis dieser Porphyrine und der Präkursoren in Urin, Stuhl und Blut ist Grundlage der Diagnosestellung. Man unterscheidet akute von nichtakuten Formen. Das klinische Bild ist unspezifisch und umfasst neuroviszerale und/oder kutane Symptome. Die latente Phase kann in eine potenziell letale akute Krise übergehen, die häufig fehlinterpretiert wird. Für AnästhesistInnen sind aufgrund vieler potenzieller Trigger-Faktoren im perioperativen Umfeld die 4 akuten hepatischen Porphyrien von Bedeutung. Unter Einhaltung aktueller Empfehlungen ist bei bekannter Erkrankung eine sichere Narkoseführung möglich. Bei Auftreten einer Attacke ist die unverzügliche Gabe von Hämarginat als spezifische Therapie entscheidend für das Outcome.