Urologen sehen „Teilerfolg“ bei Neubewertung von Zystoskopien

Der Berufsverband der Deutschen Urologen bewertet die Neubewertung der Zystoskopie bei Männern im neuen EBM als Teilerfolg. Weitere Änderungen im EBM seien höben sich im Ergebnis für Urologen nahezu auf. Der vom Bewertungsausschuss zum 1. April beschlossene geänderte EBM bringt für Urologen eine Aufwertung von Zystoskopien mit sich, vor allem bei Männern. Die EBM-Nummer (GOP) 26310 (Zystoskopie beim Mann) wird ab 1. April 2020 mit 750 Punkten bewertet sein, statt bisher 444 Punkten. Die Aufwertung um 306 Punkte bewertet der Berufsverband der Deutschen Urologen (BvDU) als „Teilerfolg“. „Damit wurde die Innovation der flexiblen Zystoskopie endlich bewertet, mehr als ein Teilerfolg ist das aber nicht“, heißt es auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ vom BvDU. Die Zystoskopie bei Frauen wird zugleich um 12 Punkte erhöht. Für den wichtigsten Aspekt stehe eine Lösung immer noch aus: „Unsere Forderung nach einer angemessenen Vergütung der Betriebskosten für den Mehraufwand in der Hygiene und Medizinproduktaufbereitung muss noch erfüllt werden“, so der Berufsverband. Um diesen Kostenblock für urologische Praxen besser einschätzen zu können, führe das Institut des Bewertungsausschusses (InBA) im Auftrag der KBV im 1. Halbjahr 2020 eine Umfrage zu den Hygienekosten im Zusammenhang mit Urethrozystoskopien durch. Dabei sollen valide Zahlen für weitere Verhandlungen mit den Krankenkassen gewonnen werden. BvDU: „Erfolgreiche Kampagne“ Die vorangegangene Kampagne mit dem Aussetzen der Zystoskopien durch vertragsärztlich arbeitende Urologen sei erfolgreich verlaufen, heißt es weiter. Der Verband gehe davon aus, dass sich rund die Hälfte der niedergelassenen Urologen beteiligt habe. Weitere Änderungen im EBM zum 1. April höben sich per saldo nahezu auf, so der 1. Vizepräsident des Verbandes, Dr. Holger Uhthoff aus Speyer: „Allein die Aufwertung der Zystoskopie bringt eine leichte Ergebnisverbesserung, ansonsten kann man für die Urologie salopp von ‚rechte Tasche, linke Tasche‘ sprechen“, so Uhthoff weiter. Auf- und Abwertungen heben sich auf Entscheidend bei der Betrachtung sei, dass man nicht nur die reinen Auf- oder Abwertungen ansieht, sondern eine Gewichtung vornimmt, damit klar wird, wie sich die Punktanpassungen in der Realität auswirken, erläutert der Urologe. Eine deutliche Aufwertung einer selten erbrachten Leistung wirke sich kaum aus, während geringe Abwertungen häufig erbrachter Leistungen durchaus deutlich auf das Quartalsergebnis auswirken könnten. Aufwertungen für Beratungsleistungen gebe es zum Beispiel für die GOP 01747 (Beratung Ultraschallscreening zum Bauchaortenaneurysma). Diese Leistung werde in Zukunft mit 82 Punkten bewertet, also 25 mehr als bisher. Die Psychosomatik-Leistungen nach GOP 35100 und 35110 würden um 41 aufgewertet. Auch die Grundpauschalen der Urologen werden ab April leicht aufgewertet, anders als in vielen anderen Fachgruppen. Abwertungen gebe es dagegen bei technischen Leistungen wie der Prostatabiopsie, die 16 Punkte weniger einbringe (in Zukunft 171 Punkte). Auch die postoperative Überwachung werde abgewertet (GOP 31501-5). Auch sonografische Untersuchungen würden abgewertet. Quelle: Ärzte Zeitung

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