Erschienen in:
01.07.2010 | Originalien
Spezifische Sprachentwicklungsstörungen
Komorbide Beeinträchtigungen bei betroffenen Kindern
verfasst von:
J. Danielsson, M. Daseking, Prof. Dr. F. Petermann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Material und Methoden
In vorliegender Studie wurden die kognitiven Leistungen von 33 Kindern mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung und einer hinsichtlich Alter und Geschlechtverteilung entsprechenden Kontrollgruppe (n=33) verglichen. Zum Einsatz kamen der KET-KID (kognitiver Entwicklungstest für das Vorschulalter) und die sprachfreien CPM („coloured progressive matrices“). Ziel der Arbeit war, mögliche Komorbiditäten bei Kindern mit einer Sprachentwicklungsstörung herauszufinden.
Ergebnisse
Bei durchschnittlichen nichtverbalen Intelligenzleistungen schnitten die Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen in den Bereichen Artikulation, auditives Gedächtnis, räumliche Vorstellung sowie Visuokonstruktion signifikant schlechter ab als die gesunden Kinder.
Schlussfolgerung
Kinder mit umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen haben ein erhöhtes Risiko einer Beeinträchtigung in weiteren kognitiven Bereichen. Eine mögliche hirnreifungsbedingte Verzögerung der Lateralitätsausbildung und damit verbundene graphomotorische Defizite können Auswirkungen auf schulische Leistungen haben und sollten frühzeitig diagnostisch mit überprüft und bei Bedarf in die sprachliche Förderung integriert werden.