Transossäre Zerreißungen stellen eine besondere Form der diskoligamentären Verletzung der Halswirbelsäule (HWS) dar und treten bei ankylosierenden Erkrankungen der Wirbelsäule auf, wobei die ankylosierende Spondylitis und die diffuse idiopathische skeletale Hyperostose (DISH) die wesentlichen Entitäten sind. Die infolge der Grunderkrankung veränderte Biomechanik der Wirbelsäule stellt besondere Herausforderungen an die Diagnostik und Therapie. Bereits Niedrigrasanztraumen können schwerwiegende Verletzungen der HWS verursachen. Ihre Diagnose kann aufgrund der oftmals erschwerten Beurteilbarkeit der projektionsradiographischen Primärdiagnostik wiederum zusätzlich erschwert sein. Neben einer korrekten Diagnosestellung ist ein differenziertes therapeutisches Konzept von hoher Bedeutung, da Behandlungsverläufe auch aufgrund der in der Mehrzahl der Fälle bestehenden Komorbiditäten komplikationsbehaftet sein können. Nicht zuletzt im Hinblick auf die hohe Rate sekundär auftretender neurologischer Defizite ohne adäquate Stabilisierung ist die anzustrebende Therapie eine operative Stabilisierung. Abweichend von der Versorgung bei „klassischen“ diskoligamentären Verletzungen der mobilen HWS stellt die langstreckige dorsal instrumentierte Spondylodese den gängigen Versorgungsstandard dar, wobei auch ventrale Stabilisierungen (als alleiniges oder ggf. additives Verfahren) ihren Stellenwert haben. Der ebenfalls vom regulären Patienten abweichende intraoperative Situs bedeutet eine zusätzliche Herausforderung.