01.06.2011 | Schwerpunkt
Spondyloarthritiden
verfasst von:
Prof. Dr. J. Braun, M. Rudwaleit, J. Sieper
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Die Spondyloarthritiden sind eine durch klinische Symptome und genetische Prädisposition verbundene Gruppe von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, deren wichtigster Subtyp die ankylosierende Spondylitis ist. Die anderen Subtypen sind die Spondyloarthritis bei Psoriasis, nach vorausgehenden Infektionen, in Assoziation mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und die undifferenzierte Spondyloarthritis. Die wichtigsten klinischen Symptome sind der entzündliche Rückenschmerz und die periphere, meist asymmetrische Oligoarthritis und die Enthesitis. Die mögliche Beteiligung anderer Organe ist zum Teil typisch, die Häufigkeit bei den Subtypen unterschiedlich: Betroffen sind v. a. die Augen, die Haut und der Darm. Seltener treten Aortenklappenfehler und Herzrhythmusstörungen auf. Der stärkste genetische Faktor ist das MHC-Klasse-Molekül HLA-B27, welches 90% der Patienten mit ankylosierender Spondylitis aufweisen. Die diagnostischen Möglichkeiten für die Früherkennung haben sich in den letzten Jahren verbessert. Die frühe Bestimmung von HLA-B27 und die Magnetresonanztomographie tragen dazu bei. Die konventionelle Radiographie ist aber immer noch der Goldstandard für die Diagnostik. Seit kurzem stehen neue Klassifikationskriterien für die axiale und die periphere Spondyloarthritis zur Verfügung, internationale Empfehlungen für das Management der ankylosierender Spondylitis wurden kürzlich publiziert.