Erschienen in:
08.06.2017 | Makuladegeneration | Originalien
Spontane intraokulare Blutungen unter oraler Antikoagulation
Apixaban im Vergleich zu Phenprocoumon
verfasst von:
Dr. M. Treder, M. Alnawaiseh, G. Wirths, A. Rosentreter, N. Eter
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Fragestellung
Vergleich der Häufigkeit spontaner Blutungsereignisse im Bereich des Auges unter der oralen Antikoagulation mit Apixaban und Phenprocoumon.
Methode
In dieser retrospektiven Datenerhebung wurden Patienten, die sich zwischen dem 01.01.2015 und dem 31.06.2015 unter einer dauerhaften Antikoagulation mit Phenprocoumon oder Apixaban befanden und an der Universitätsaugenklinik Münster vorstellten, eingeschlossen. Ausgewertet wurden symptomatische, spontan auftretende Blutungen im Bereich der Netzhaut und des Glaskörpers. Erfasst wurden folgende Parameter: ophthalmologische Diagnose, Alter, Visus, Begleitmedikation und Begleiterkrankungen. Der Zusammenhang zwischen Behandlungsgruppe und Blutung wurde mit dem exakten Test nach Fisher getestet.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 172 Patienten (Alter = 74,0 ± 10,6; 57,0 [n = 98] männlich; 43,0 % [n = 74] weiblich) in die Studie eingeschlossen. 147 Patienten erhielten eine Therapie mit Phenprocoumon, hiervon erlitten 5 Patienten (3,4 %) ein spontanes Blutungsereignis der Netzhaut oder des Glaskörpers. In der Apixaban-Gruppe (25 Patienten) kam es bei 9 Patienten (36 %) zu einem dieser spontanen Blutungsereignisse. Der Zusammenhang zwischen Behandlungsgruppe und Blutungshäufigkeit war signifikant (p < 0,001).
Diskussion
In dem untersuchten Patientenkollektiv ist die Blutungshäufigkeit in beiden Vergleichsgruppen signifikant unterschiedlich. Eine gewisse Beschränkung der Studie ist durch die geringe Anzahl von Patienten, durch das retrospektive Studiendesign und durch die fehlende Randomisierung und Verblindung gegeben. Weitere Studien, insbesondere bei Patienten mit einem Risiko für Spontanblutungen der Netzhaut oder des Glaskörpers (Altersabhängige Makuladegeneration [AMD]), proliferative diabetische Retinopathie) sind dringend notwendig.