Erschienen in:
01.10.2015 | Konsensuspapiere
Sport- und Wettkampftauglichkeitsuntersuchungen im Kindes- und Jugendalter
Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) und der Österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (ÖGSMP)
verfasst von:
PD Dr. P. Fritsch, M. Fritz, H. Förster, R. Gitter, E. Kitzmüller, M. Köstenberger, S. Nehrer, P. Schober
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Bei Kindern, die an Wettkämpfen oder regelmäßigem Vereinstraining teilnehmen, sollte eine Sporttauglichkeitsuntersuchung zur frühzeitigen Erkennung von orthopädischen oder internistischen Problemen durchgeführt werden. Die Sporttauglichkeitsuntersuchung sollte aus der Erhebung der Langzeit- und Familienanamnese, einer ausführlichen internistischen und orthopädischen Untersuchung sowie einem 12-Kanal-Elektrokardiogramm (12-Kanal-EKG) bestehen. Nach Einführung einer verpflichtenden standardisierten Sporttauglichkeitsuntersuchung, inklusive eines 12-Kanal-EKG, in Italien konnte die Inzidenz des plötzlichen Todes um 89 % reduziert werden. Trotzdem sind Sporttauglichkeitsuntersuchungen vor der Teilnahme an Training und Wettkampf in den meisten Ländern und für die meisten Sportarten weder verpflichtend noch standardisiert. Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) und die Österreichische Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (ÖGSMP) veröffentlichen daher eine gemeinsame Empfehlung zur Durchführung einer Sporttauglichkeitsuntersuchung. Diese sollte von einem erfahrenen Arzt (Sportarzt, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Kinderkardiologe) mit dem Beginn des wettkampforientierten Vereinstrainings bzw. vor der Teilnahme am Wettkampfsport durchgeführt und zumindest alle 2 Jahre wiederholt werden.