Erschienen in:
08.12.2016 | Audiometrie | Originalien
Sprachaudiometrische Zielparameter in klinischen Studien zur Hörverbesserung
verfasst von:
J. Müller, S. K. Plontke, apl. Prof. Dr. rer. nat., rer. medic. habil. T. Rahne
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im nationalen und internationalen Vergleich klinischer Studien zur Hörverbesserung besteht eine große Heterogenität der eingesetzten audiometrischen Zielparameter. Neben verschiedenen Frequenzen in der Tonschwellenaudiometrie und daraus resultierenden verschiedenen Mittelwertbildungen wird das Sprachverstehen in Ruhe bei festen (konstanten) oder vom individuellen Hörverlust abhängigen Pegeln gemessen. Ein Vergleich von solchen Studien, z. B. in Metaanalysen, wird dadurch erheblich erschwert.
Ziel der Arbeit
In der vorliegenden Untersuchung soll der Einfluss von sprachaudiometrischen Zielparametern auf das dokumentierbare Ergebnis von Therapien zur Hörverbesserung untersucht werden.
Patienten und Methoden
Fünfundzwanzig Patienten wurden vor und nach einer konservativen oder operativen Therapie zur Hörverbesserung mit dem Freiburger Einsilber- und Zahlentest bei verschiedenen Pegeln sowie dem Oldenburger Satztest in Ruhe untersucht. Zusätzlich wurden 49 gesunde, normalhörende Probanden untersucht.
Ergebnisse
Im Vergleich der Messmethoden (Zielparameterwahl) war die gemessene Hörverbesserung bei Verwendung fest vorgegebener Schalldruckpegel für die Sprachaudiometrie signifikant größer und damit sensitiver als die Hörverbesserung bei Messung mit von der Hörschwelle abhängigen Schalldruckpegeln.
Schlussfolgerung
Um Hörveränderungen zu untersuchen, sind Sprachverstehensmessungen bei Verwendung von festen Pegeln besser geeignet als die Verwendung von der Hörschwelle abhängiger Pegel. Im Hinblick auf die Entwicklung von Standards für die Sprachaudiometrie in Ruhe sollten feste Pegel oder eine Messung der Sprachverstehensschwelle verwendet werden.