Erschienen in:
01.07.2010 | Originalien
Sprachverständnis im Störgeräusch mit und ohne Frequenzmodulationsanlage
verfasst von:
Dr. H. Hanschmann, S. Wiehe, J. Müller-Mazzotta, R. Berger
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 7/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Vorliegen einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) sind zentrale Prozesse des Hörens gestört, was zu Störungen der Spracherkennung im Störschall führt. Eine schlechte Raumakustik in den Bildungseinrichtungen verstärkt das Problem. Dies kann bei von AVWS betroffenen Kindern zu Beeinträchtigungen der Sprachentwicklung, des Schriftspracherwerbs sowie weiterer Kompetenzen führen.
Material und Methoden
66 Kinder im Alter von 6–11 Jahren absolvierten den Oldenburger Satztest (OlSa) im Störgeräusch mit und ohne Frequenzmodulations-(FM-)Anlage. Die Kontrollgruppe bildeten Kinder, die im OlSa ein unauffälliges Testergebnis erzielten, Gruppe 2a Kinder, die beim Retest unauffällig waren, und Gruppe 2b Kinder, die auch im Retest auffällig waren.
Ergebnisse
Alle Kinder erreichten durch die FM-Anlage eine Verbesserung der Sprachverständlichkeit. Die größte Differenz zwischen den Ergebnissen ohne und mit FM-Anlage erreichte die Gruppe 2b (9,53 dB S/N). Gruppe 1 erzielte eine Verbesserung von 8,86 dB S/N und Gruppe 2a 7,89 dB S/N.
Schlussfolgerungen
Kinder, bei denen Probleme in der auditiven Selektion nachweisbar sind, profitieren am meisten von der Anwendung einer FM-Anlage für ein verbessertes Sprachverständnis. Das sollte für die Diagnostik und Förderung dieser Kinder beachtet werden.