Erschienen in:
14.11.2019 | Audiometrie | Originalien
Sprachverstehen mit Hörgeräten für 10 Standardaudiogramme
verfasst von:
C. Dörfler, T. Hocke, A. Hast, Prof. Dr. Dr. U. Hoppe
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Verbesserung des Sprachverstehens in Ruhe ist primäres Ziel einer Hörgeräteversorgung. In der Praxis variiert der Versorgungserfolg sehr stark. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Ausmaß und Art des Hörverlusts (Audiogrammtyp), maximalem Einsilberverstehen und Sprachverstehen mit Hörgerät.
Material und Methoden
Es wurden die ton- und sprachaudiometrischen Werte von 740 Ohren von 370 Patienten ausgewertet, die sich zwischen 2012 und 2017 in unserem Hörzentrum zur Kontrolle ihrer Hörgeräteversorgung vorgestellt hatten. Das maximale Verstehen im Freiburger Einsilbertest (mEV) und das Einsilberverstehen mit Hörgerät, EV65(HG), wurden für 10 unterschiedliche Standardaudiogrammtypen analysiert.
Ergebnisse
Das EV65(HG) für unterschiedliche Hörverlustklassen liegt innerhalb der Fehlergrenzen einer früheren Untersuchung und weist eine Differenz von 10–20 Prozentpunkten zum mEV auf. Diese Differenz ist bei flachen und moderat abfallenden Hörverlusten tendenziell größer als bei steil abfallenden Audiogrammen. Der Quotient EV65(HG)/mEV kann als Wirkungsgrad der Hörgeräteversorgung interpretiert werden, da er das tatsächlich erreichte Sprachverstehen mit Hörgerät auf das maximal erreichbare Einsilberverstehen des Schwerhörigen bezieht.
Schlussfolgerung
Die Erwartungshaltung des Schwerhörigen bezüglich einer Hörgeräteversorgung ist unter Berücksichtigung des maximalen Einsilberverstehens und der abgeleiteten Qualitätsmaße auf Ausmaß und Frequenzverlauf des Hörverlusts abzustimmen.