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Erschienen in: DNP - Der Neurologe & Psychiater 4/2017

04.04.2017 | Affektive Störungen | Industrieforum

ADHS: Affektstörungen in den Griff bekommen

verfasst von: Martin Roos

Erschienen in: DNP – Die Neurologie & Psychiatrie | Ausgabe 4/2017

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Auszug

_ Depressionen und bipolare Störungen gehören zu den häufigsten Komorbiditäten bei ADHS im Erwachsenenalter. Welche therapeutischen Maßnahmen Erfolg versprechen, diskutierten Psychiater und Neurologen in einem interaktiven Workshop. Laut Workshop-Leiter Dr. Karsten Herrmann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Winsen/Harburg, lässt sich hierzulande kein klares Bild darüber gewinnen, wie hoch die Prävalenzen von Depressionen, bipolaren Störungen und anderen Komorbiditäten beim ADHS im Erwachsenenalter ausfallen. Zumal seiner Aussage nach „die Differenzialdiagnose eine echte Herausforderung“ darstellt. Angesichts des Teufelskreises, in dem Misserfolge und mangelnder Selbstwert Aufmerksamkeitsdefizite und Leistungsvermögen quasi zyklisch herunterzuschrauben vermögen, sieht Herrmann bei den meisten ADHS-Patienten die Gefahr kürzerer oder längerer Phasen von Depressionen. Als pharmakologische Maßnahme, um diese abzumildern oder gänzlich in den Griff zu bekommen, eignet sich laut mehrerer Stimmen im Plenum Methylphenidat (Medikinet® adult). Nach Erfahrungen Herrmanns kommt es dabei vor allem auf die Bereitschaft des Patienten für eine Pharmakotherapie an. Dabei kann der Psychiater oder Neurologe klarmachen, dass unter Umständen gar keine durchgängige Langzeittherapie notwendig ist. Laut Herrmann spüren viele Patienten im Laufe der Therapie, wenn Methylphenidat in einer bestimmten Phase hilfreich ist und „sich gut anfühlt“. In Absprache mit den Patienten sollen ein- bis zweiwöchige Auslassversuche geplant werden — sei es bewusst in Alltagsphasen oder während des Urlaubs, je nach Patientenpräferenz. Ein Vorteil des Methylphenidat bestehe ja darin, dass der Wirkstoff nach erstmaligen Einschleichens weder ein- noch ausgeschlichen werden muss. Eine Vielzahl von Patienten lebe mit ureigenem Einnahmerhythmus, beispielsweise nur während der Arbeitstage, fünf Tage die Woche. …
Literatur
Zurück zum Zitat Praxis-Workshop „ADHS und affektive Störungen“ im Rahmen der Fortbildung „ADHS im Dialog“; Hamburg, 25.2.2017; Veranstalter: Medice Pharma Praxis-Workshop „ADHS und affektive Störungen“ im Rahmen der Fortbildung „ADHS im Dialog“; Hamburg, 25.2.2017; Veranstalter: Medice Pharma
Metadaten
Titel
ADHS: Affektstörungen in den Griff bekommen
verfasst von
Martin Roos
Publikationsdatum
04.04.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie / Ausgabe 4/2017
Print ISSN: 2731-8168
Elektronische ISSN: 2731-8176
DOI
https://doi.org/10.1007/s15202-017-1639-1

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