Erschienen in:
06.04.2017 | Psoriasis vulgaris | Forschung aktuell
Adipositas und Autoimmunität
Fettgewebe als Immunorgan?
verfasst von:
Dr. S. Thrum
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Das Fettgewebe besitzt immunologische Eigenschaften, die wesentlich zur Entstehung von Komorbiditäten von Adipositas beitragen. Komplexe Interaktionen zwischen metabolischem System und Zellen des Immunsystems sind ursächlich hierfür, jedoch bisher nur unvollständig verstanden. Autoimmunerkrankungen können daher durch Adipositas beeinflusst werden. Epidemiologische Studien geben für die rheumatoide Arthritis und Psoriasisarthritis Hinweise auf eine nur moderat erhöhte Inzidenz unter Adipositas. Der Krankheitsverlauf der entzündlich rheumatischen Gelenkerkrankungen verschlechtert sich in den subjektiv gemessenen Aktivitätsparametern, während laborchemische Marker unbeeinflusst sind und die Bildgebung eine geringere Knochendestruktion unter Adipositas darstellt. Hinweise liegen zudem dafür vor, dass v. a. Infliximab ein schlechteres Ansprechen bei Patienten mit hohem Body-Mass-Index (BMI) zeigt. Eine Gewichtsreduktion wirkt sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Aufgrund von Schwächen in den vorliegenden Studien lässt sich hierbei keine ausreichend sichere Evidenz ableiten, um Therapieentscheidungen in Abhängigkeit von BMI zu empfehlen.