Erschienen in:
01.03.2016 | Originalien
Analyse der Forschungsarchitektur im Bereich der psychiatrischen Rehabilitation
verfasst von:
B. Groneberg-Kloft, T. Hoffmann-Roe, M. Bundschuh, D. Klingelhöfer, C. Gyo, A. Gerber, Dr. D. Quarcoo
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
|
Ausgabe 2/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz der enormen gesellschaftlichen Bedeutung gilt die psychiatrische Rehabilitation als finanziell schlecht geförderter Bereich innerhalb des medizinischen Fächerkanons. Es existieren keine detaillierten Analysen zur Forschungsaktivität in diesem Bereich. Daher wurde in dieser Studie eine szientometrische Analyse für dieses sozial- und arbeitsmedizinisch bedeutsame Gebiet durchgeführt.
Material und Methoden
Die in der NewQIS-Plattform zusammengefassten Werkzeuge wurden für eine umfassende wissenschaftsmetrische (szientometrische) Analyse des Datenbestandes des ISI-Web of Science für den Zeitraum 1900–2009 herangezogen. Kombinierte Suchtermini wurden für die Erfassung der psychiatrischen Rehabilitation definiert, die Daten in Bezug auf Publikationsaufkommen und Zitationsraten untersucht und mittels dichtebezogener Kartographie (Density-Equalizing-Algorithmen) dargestellt.
Ergebnisse
Es wurden insgesamt 9271 Einträge mit einem Bezug zur psychiatrischen Rehabilitation identifiziert. Bei der Länderanalyse dominierten Wissenschaftler aus den USA (3777 Publikationen) mit großem Abstand vor denen aus Großbritannien (838) und Deutschland (687). Bei der Zitationsanalyse liegen belgische Wissenschaftler mit einer Zitationsrate von 20,51 an der Spitze vor denen aus den USA (15,89), Kanada (14,52), den Niederlanden (14,42), Finnland (14,18) und Großbritannien (14,03). Deutschland weist eine Rate von 7,24 auf.
Schlussfolgerung
Die psychiatrische Rehabilitation ist durch eine stetig wachsende Forschungsaktivität gekennzeichnet. Trotzdem findet sich eine Diskrepanz zwischen der Bedeutung, die die psychiatrische Rehabilitation in der gesellschaftlichen Wiedereingliederung spielt und dem immer noch geringeren Forschungsaufkommen. Forschungsförderer sollten diese Gegebenheiten bei der Planung und Einrichtung neuer Förderprogramme berücksichtigen.