Erschienen in:
01.12.2010 | Leitthema
Axilladissektion nach positivem Sentinel
Ein Auslaufmodell?
verfasst von:
Dr. C. Schem, A. Strauss
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Die Sentinellymphonodektomie (SLND) ist seit mehreren Jahren etablierter Bestandteil bei der operativen Behandlung des Mammakarzinoms. Wenngleich erst jetzt umfassende prospektiv randomisierte Daten zur sicheren Anwendung des Sentinelkonzepts vorliegen, geht es aktuell jedoch bereits um die Frage, ob bei positivem Sentinellymphknoten (SLN) auf eine Axilladissektion (ALND) gänzlich verzichtet werden kann, ohne das Risiko für ein lokoregionäres Rezidiv oder das progressionsfreie Überleben und Gesamtüberleben negativ zu beeinflussen. Die Daten der ACOSOG-Z0011-Studie zu dieser Fragestellung wurden in diesem Jahr in Chicago anlässlich der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt. In dieser Studie zum Vorteil der Axilladissektion nach Tumornachweis im Sentinellymphknoten ergaben sich für die Patientinnen mit günstigem Gesamtrisikoprofil und applizierter systemischer Therapie keine statistisch signifikanten Vorteile durch die ALND. Setzt sich dieses Konzept durch, wäre die operative Versorgung des nodal positiven Mammakarzinoms zumindest in der Axilla auf ein Minimum reduziert und der Fokus der Behandlung läge zukünftig eindeutig bei der medikamentösen Behandlung dieser Erkrankung. Noch erscheint die Datenlage für diese Entscheidung jedoch unzureichend zu sein.