Erschienen in:
27.07.2017 | Infektionen der Vagina | CME
Bakterielle Vaginose und Vulvovaginalcandidose
verfasst von:
Prof. Dr. med. Werner Mendling
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 10/2017
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Zusammenfassung
Die bakterielle Vaginose (BV) ist durch Ersatz von Laktobazillen und Zunahme von BV-assoziierten, Biofilm-bildenden Bakterien und veränderte Eigenschaften der Vaginalflüssigkeit charakterisiert. Die polybakteriellen Biofilme widerstehen den empfohlenen Antibiotika und erklären Rezidive in über 50 % der Fälle.Eine BV erhöht die Gefahr von Fehl‑, Spät- und Frühgeburten. Die antibiotische Therapie führt nur zur signifikanten Reduktion, wenn im ersten Trimenon oral Clindamycin gegeben wurde (off-label). Laktobazillen reduzieren die Rückfallquote, besonders wenn sie oral genommen wurden. Die (Vulvo‑)Vaginalcandidose (VVC) kommt unter Östrogeneinfluss bei lokaler oder allgemeiner Immunsuppression vor. Die vaginale Candidabesiedlung erhöht das Frühgeburtsrisiko. Die chronisch rezidivierende Vulvovaginalcandidose (CRVVC) kann zurzeit nur mit Fluconazol unterdrückt werden. Einige Studien zeigen, dass vaginal applizierte Laktobazillen im Anschluss an eine leitliniengerechte Therapie die Rezidivquote reduzieren können.