Erschienen in:
01.12.2008 | Originalarbeit
Biomechanischer Vergleich aktueller Refixationsarten im Rahmen der Rekonstruktion von Rotatorenmanschettenläsionen in einem in-vivo-Tiermodell
verfasst von:
Dr. med. Hans-Michael Klinger, Gottfried H. Buchhorn, Hanno Steckel, Mike H. Baums
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Die optimale Methode der Refixations-techniken von Rotatorenmanschettenrupturen wird weiterhin kontrovers diskutiert und es besteht keine Einigkeit, welche der am häufigsten verwendeten Methoden – transossäre Naht oder Fadenanker – eine günstigere Knochen-Sehnen Einheilung gewährleistet.
Bei 18 erwachsenen Schafe wurde die Infraspinatussehne durchtrennt und randomisiert zwei Refixationsgruppen zugeteilt: (1) Transossäre Naht mittels mod. Mason-Allen Stichtechnik (SMMA) und (2) Fadenanker mittels arthroskopischer Mason-Allen Naht (AAMA). Nach 6, 12 und 26 Wochen erfolgte die Euthanasie der Tiere und die operierten Schultern wurden kernspintomographisch untersucht. Mittels einer Materialprüfmaschine (Typ Zwick-Roell) erfolgten Ausrissversuche bis zum Versagen des Sehnen-Knochen Konstrukts und die Bestimmung der jeweiligen maximalen Ausrissfestigkeit und dazugehörigen Steifigkeit.
In den durchgeführten kernspintomographischen Kontrolluntersuchungen war zu keinem Zeitpunkt ein Versagen des Sehnen-Knochen Konstruktes oder eine Fremdkörperreaktion der eingebrachten Ankersysteme nachweisbar. Die bei den Ausrissversuchen gefunden Werte zeigten weder zum Zeitpunkt 6, 12 oder 26 Wochen einen signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Zum Zeitpunkt „Null“ fand sich in der AAMA-Gruppe eine höhere max. Ausrissfestigkeit (p<0,010), während hingegen für die Steifigkeit kein Unterschied war (p<0,121).
Diese in-vivo- Untersuchung zeigt, dass unmittelbar postoperativ die Kombination eines Fadenankersystems mit arthroskopischer Mason-Allen Naht eine höhere Stabilität besitzt als die traditionelle transossäre Naht mit modifizierter Mason-Allen Stichtechnik. Im Verlauf des Heilungsprozesses kommt es jedoch zu einem Angleichen derselbigen ohne signifikanten Unterschied der gemessenen maximalen Ausrissfestigkeit und Steifigkeit. Nach 26 Wochen haben diese die Normalwerte von gesunden Sehnen noch immer nicht erreicht.