Erschienen in:
09.02.2017 | Paraneoplastische Syndrome | Originalien
CXCL-13 als Biomarker in der Diagnostik der Neuroborreliose
verfasst von:
Dr. C. Waiß, W. Kindler, B. Ströbele, C. Aspöck, S. Oberndorfer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Chemokin CXCL-13 ist ein potenzieller intrathekaler Biomarker für die Neuroborreliose (NB). Die diagnostische Sensitivität von CXCL-13 im Rahmen der NB liegt je nach Studie zwischen 88 und 100 % und die Spezifität zwischen 63 und 99,7 %. Ziel dieser Untersuchung war es, die Sensitivität und Spezifität des CXCL-13 im Rahmen der Neuroborreliose in einer endemischen Region für B. burgdorferi zu untersuchen.
Material und Methoden
Dreiundsechzig Patienten, bei denen zwischen August 2014 und August 2016 klinisch neurologisch der Verdacht auf Neuroborreliose bestand, wurden zu einer retrospektiven Analyse herangezogen. Die Diagnose der NB basierte auf den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).
Ergebnisse
Bei 10 Patienten konnte die Diagnose einer definitiven Neuroborreliose gestellt werden (CXCL-13 Min: 254/Max: >900 pg/ml). Zwei Patienten erfüllten die Kriterien einer wahrscheinlichen Neuroborreliose (CXCL-13-Konzentration 8 und 69 pg/ml). Neun Patienten hatten eine chronisch entzündliche demyelinisierende Erkrankung (CXCL-13 Min: 10/Max: 649 pg/ml). Zweiundvierzig Patienten erhielten bei Entlassung andere Diagnosen, wobei 8 davon erhöhte CXCL-13-Konzentrationen aufwiesen (z. B. Tuberkulose, Lues und Anti-RI-Antikörper-positives paraneoplastisches Syndrom).
Diskussion
Mit einer Erhöhung des CXCL-13-Cut-off von 20 auf 200 pg/ml bleibt die diagnostische Sensitivität im Rahmen der NB bei 100 %, die Spezifität aber steigt von 69,8 % auf 92,4 %. Ein Cut-off von 200 pg/ml würde zudem bei den 2 Patienten mit wahrscheinlicher NB die NB ausschließen. Zusammengefasst ist CXCL-13 ein wertvoller Biomarker zum Ausschluss einer unbehandelten NB, bei eingeschränkter Spezifität.