Erschienen in:
02.11.2016 | Osteoporose | Originalien
Compliance der medikamentösen Behandlung der Osteoporosepatienten nach Patientenschulung
verfasst von:
T. Tuncel, J. Hasselberg, K. M. Peters
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 3/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
In der vorliegenden Studie wurden Patienten mit einer osteoporosespezifischen Fraktur nachuntersucht. Ziel dieser Studie war es, festzustellen, wie viele Patienten nach einer osteoporosespezifischen Aufklärung und Schulung im Rahmen der stationären Rehabilitation ihre Osteoporosetherapie nach Entlassung aus der stationären bzw. ambulanten Rehabilitation in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik fortsetzten.
Patienten und Methoden
Für die Studie wurden Patienten ausgewählt, die zuvor eine osteoporotische Fraktur erlitten hatten und anschließend eine stationäre Rehabilitation absolvierten. Diese Patienten erhielten im Rahmen der stationären Rehabilitation eine osteoporosespezifische Abklärung gemäß DVO-Leitlinie und nahmen anschließend an der Nümbrechter Osteoporoseschule teil. Nach der Entlassung aus der Rehabilitationseinrichtung erfolgte nach 6 und 12 Monaten eine postalische oder telefonische Kontaktaufnahme mit den Patienten und die Befragung bezüglich der Fortsetzung ihrer osteoporosespezifischen Medikation.
Ergebnisse
Von insgesamt 95 Patienten konnte nach 6 Monaten mit 82 % der Patienten (n = 78) erfolgreich Kontakt aufgenommen werden. 68 von 78 Patienten (72 %) hatten ihre Medikation weiter fortgesetzt. Nach 12 Monaten konnte mit 76 % der Patienten (n = 72) erneut erfolgreich Kontakt hergestellt werden. Hierbei hatten 62 % der Patienten (n = 59) ihre Medikation unter ärztlicher Kontrolle weiter fortgesetzt. In dem einjährigen Nachbeobachtungszeitraum kam es insgesamt zu 8 Sturzereignissen, wobei ein Sturz eine periphere Fraktur zur Folge hatte, welche konservativ behandelt werden konnte.
Schlussfolgerung
Eine osteoporosespezifische Abklärung und Schulung von Patienten nach einer osteoporotischen Fraktur ist eine wichtige Voraussetzung, um die Motivation und Compliance des Patienten bzgl. ihrer Therapietreue im weiteren Verlauf zu verbessern. Eine osteoporosespezifische Schulung mit entsprechenden Videopräsentationen und eine individuelle Betreuung und Aufklärung des Patienten im Rahmen einer ambulanten bzw. stationären Rehabilitation stellen hier eine Möglichkeit dar.