Erschienen in:
01.12.2003 | Zum Thema
Curricula zur Vermittlung der psychosomatischen Grundversorgung in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. M. Rauchfuß
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Bei vielen geburtshilflichen und gynäkologischen Erkrankungen und Störungen werden psychosoziale Faktoren als (mit)verursachend angesehen. Dementsprechend ist in unserem Fachgebiet psychosomatisches Denken und Handeln unabdingbar. Diesem Anspruch folgend, verlangt die Weiterbildungsordnung für Frauenärztinnen Fähigkeiten der psychomatischen Grundversorgung. Diese ist einerseits entstanden aus dem integrativen psychosomatischen Ansatz der psychosomatischen Medizin, andererseits verweist sie auch auf spezielle Kenntnisse und Erfahrungen in Hinblick auf ein biopsychosoziales Modell von Gesundheit und Krankheit.
Das von der DGPFG für die Facharztweiterbildung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe entwickelte und an 10 Standorten in Deutschland angebotene „Curriculum zur Psychosomatischen Grundversorgung“ vermittelt allgemeine und fachspezifische theoretische Grundlagen psychosomatischen Wissens. Die verbale Interventionstechnik wird in kleinen Gruppen trainiert. Die Reflexion der Arzt-Patientin-Beziehung erfolgt in einer fortlaufenden, möglichst interdisiziplinären Balint-Gruppe. Die Teilnahme an einem Kurs für psychosomatische Grundversorgung ist Pflicht; evtl. auftretende Spannungen müssen bearbeitet und möglichst produktiv genutzt werden. Zudem besteht die Chance, in den Frauenkliniken die Psychosomatik in Diagnostik und Therapie stärker zu integrieren. Dies entspricht nicht nur den Wünschen und Forderungen der von uns betreuten Frauen, sondern verbessert auch die Qualität ärztlichen Handelns.