Erschienen in:
01.09.2015 | Übersichten
Darmkrebs: Vorsorge und kurative Behandlung im Alter
Eine Bestandsaufnahme aus Sicht der geriatrischen Gastroenterologie
verfasst von:
Prof. Dr. G. Kleber
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mehr als die Hälfte der kolorektalen Karzinome tritt jenseits des 75. Lebensjahres auf. Die Gruppe dieser alten Menschen ist aber nicht homogen, sondern unterschiedlich vulnerabel gegenüber Krankheit, Diagnostik, Therapie und Komplikationen.
Fragestellung
Referiert werden die altersspezifischen Aspekte von Diagnostik und Screening, kurativer und adjuvanter Therapie und der prognostische und prädiktive Wert einer geriatrischen Untersuchung.
Material und Methode
Eine Bestandsaufnahme anhand vom Autor als relevant erachteter Literatur wurde durchgeführt.
Ergebnisse
Die Zahl der Publikationen nimmt derzeit rasch zu. Bereits heute zeichnet sich ab, dass eine auch durch den primär betreuenden Arzt durchführbare geriatrische Untersuchung therapiebedingte Nebenwirkungen besser prädizieren und eine individuellere Indikationsstellung zu Diagnostik und Screening, chirurgischer und medikamentöser Therapie erlaubt. Dies gilt insbesondere für die Indikationsstellung zur totalen mesorektalen Resektion und zum adjuvanten Einsatz von Oxaliplatin.
Schlussfolgerung
Vorsorgekoloskopie, Operation und adjuvante Therapie können auch im höheren Alter noch sinnvoll eingesetzt werden, sollten sich aber am Ergebnis einer sorgfältig durchgeführten geriatrischen Untersuchung orientieren. Eine stark eingeschränkte Lebenserwartung (i. d. R. bei mehr als 2 Begleitkrankheiten) sollte zu zurückhaltender Indikationsstellung führen.