Erschienen in:
14.06.2017 | Strecksehnen | Operative Techniken
Die Fingerendgelenkversteifung mit der Doppelgewindeschraube
verfasst von:
PD Dr. C. K. Spies, PD Dr. B. Hohendorff, Dr. S. Löw, Prof. Dr. L. P. Müller, Dr. J. Oppermann, Prof. Dr. P. Hahn, Prof. Dr. F. Unglaub
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Versteifung des Fingerendgelenks bzw. Interphalangealgelenks des Daumens zur Wiedererlangung einer stabilen und funktionell günstigen Gebrauchsfähigkeit.
Indikationen
Primäre und sekundäre Arthrose, Arthritiden aus dem chronisch-entzündlichen Formenkreis, Defektverletzungen, infektbedingte Gelenkzerstörung, posttraumatische Fehlstellung, nicht rekonstruierbare Gelenkinstabilität, nicht rekonstruierbare Sehnenverletzung.
Kontraindikationen
Persistierende Infektion (Empyem, Osteitis, Phlegmone), insuffiziente Weichteilbedeckung, inadäquates Implantatlager.
Operationstechnik
Über den Zugang nach Beasley Darstellen und Durchtrennen der Strecksehne, Inzision der Seitenbänder und Aufklappen des distalen Interphalangealgelenks, Resektion der Gelenkflächen, anterogrades Platzieren des Führungsdrahts in die Endphalanx, Einstellen der Arthrodese unter Durchleuchtung und retrogrades Bohren des Führungsdrahts in die Mittelphalanx. Nach Ausmessen der Doppelgewindeschraube wird diese über eine quere Inzision an der Fingerkuppe über den Führungsdraht eingebracht und Kompression aufgebaut.
Weiterbehandlung
Fingergipsschiene unter Freilassung des proximalen Interphalangealgelenks für 2 Wochen, für weitere 2 Wochen Endgelenklagerungsschiene, keine Belastung für 6 Wochen.
Ergebnisse
Die Versteifung mit der Doppelgewindeschraube erwies sich bei 17 nachuntersuchten Patienten bei niedriger Komplikationsrate und gutem funktionellen Ergebnis als sehr zuverlässig. Der MMWS („modified Mayo Wrist Score“) betrug durchschnittlich 89 (Spanne 55–100), der DASH-Wert („disabilities of arm, shoulder and hand“) durchschnittlich 27 (Spanne 1–60).