Die Rolle der deutschen amtlichen Arzneimitteluntersuchungsstellen bei der Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen

Die deutschen amtlichen Arzneimitteluntersuchungsstellen leisten einen wichtigen Beitrag in der Aufklärung und Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen und illegalen Arzneimitteln. Sie führen im Auftrag der Arzneimittelüberwachungsbehörden stichprobenartig und risikobasiert die chemisch-analytischen Untersuchungen der Arzneimittel in der legalen Lieferkette durch, auch um mögliche Fälschungen zu enttarnen. Des Weiteren untersuchen sie verdächtige Arzneimittel im Auftrag aller Behörden. Eine stoffliche Probenuntersuchung ist nicht nur zur Identifizierung von Arzneimittelfälschungen notwendig, sondern auch für die rechtliche Beurteilung und die Bewertung einer möglichen Verbrauchergefährdung durch qualitätsgeminderte oder gefälschte Produkte. Aufgrund des sich schnell ändernden Marktes ist der Austausch von aktuellem Wissen zwischen nationalen und internationalen Behörden in einem gut funktionierenden Netzwerk eine Voraussetzung für effiziente Gefahrenabwehr. Die Arzneimitteluntersuchungsstellen liefern wichtige Erkenntnisse zu neuen Trends bei illegalen Produkten und sind so ein unverzichtbarer Baustein der Arzneimittelüberwachung, speziell im Bereich von Arzneimittelfälschungen. Die vernetzte Arbeit ermöglicht durch schnelles behördliches, grenzüberschreitendes Handeln eine Reduktion der Gefahren durch gefälschte Arzneimittel für die öffentliche Gesundheit. Neben der eigentlichen Hauptaufgabe der Arzneimitteluntersuchung werden die Prävention und Aufklärung der Bevölkerung als sehr wichtige Aufgaben wahrgenommen. Die Gefahr, dass eine Patientin oder ein Patient ein gefälschtes Arzneimittel über die legale Lieferkette in Deutschland erhält, ist zwar bisher immer noch gering, die Erfahrungen zeigen jedoch, dass dies auf keinen Fall ausgeschlossen werden kann.