Skip to main content
Erschienen in: Der Schmerz 3/2017

Open Access 18.04.2017 | Fibromyalgiesyndrom | Schwerpunkt

Definition, Klassifikation, klinische Diagnose und Prognose des Fibromyalgiesyndroms

Aktualisierte Leitlinie 2017 und Übersicht von systematischen Übersichtsarbeiten

verfasst von: Prof. Dr. W. Eich, K.-J. Bär, M. Bernateck, M. Burgmer, C. Dexl, F. Petzke, C. Sommer, A. Winkelmann, W. Häuser

Erschienen in: Der Schmerz | Ausgabe 3/2017

Zusammenfassung

Hintergrund

Die planmäßige Aktualisierung der S3-Leitlinie „Fibromyalgiesyndrom“, AWMF-Registernummer 145/004, war für April 2017 geplant.

Methodik

Die Leitlinie wurde unter Koordination der Deutschen Schmerzgesellschaft von dreizehn Fachgesellschaften und zwei Patientenselbsthilfeorganisationen entwickelt. Acht Arbeitsgruppen mit insgesamt 42 Mitgliedern wurden ausgewogen in Bezug auf Geschlecht, medizinischen Versorgungsbereich, potenzielle Interessenkonflikte und hierarchische Position im medizinischen bzw. wissenschaftlichen System besetzt. Die Literaturrecherche erfolgte über die Datenbanken MEDLINE, PsycINFO, Scopus und Cochrane Library (von Dezember 2010 bis Mai 2016). Die Graduierung der Evidenzstärke erfolgte nach dem Schema des Oxford Centre for Evidence-Based Medicine, Version 2009. Die Formulierung und Graduierung der Empfehlungen erfolgte in einem mehrstufigen, formalisierten Konsensusverfahren. Der Leitlinie wurde von den Vorständen der beteiligten Fachgesellschaften nach Überprüfung zugestimmt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung

Die klinische Diagnose des Fibromyalgiesyndroms kann sowohl nach den Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (ACR) von 1990 (mit Untersuchung der „tender points“) als auch ohne Untersuchung von „tender points“ anhand der modifizierten vorläufigen diagnostischen Kriterien des ACR von 2010 bzw. der 2011-Kriterien erfolgen.
Hinweise
Ein Erratum zu diesem Beitrag ist unter https://​doi.​org/​10.​1007/​s00482-017-0244-8 zu finden.

Hintergrund und Fragestellungen

Beim Fibromyalgiesyndrom (FMS) handelt es sich um ein Beschwerdebild, dessen Definition, Klassifikation und Diagnose zwischen den einzelnen medizinischen Fachgesellschaften sowie zwischen Ärzten, Psychologen und Betroffenen weiter umstritten ist [17]. Die Diskussion um die Definition, Klassifikation und Diagnose wird teilweise durch berufspolitische Ansprüche der medizinischen Fachgesellschaften und Versorgungsansprüche von Betroffenen mitbestimmt.
Die Arbeitsgruppe bearbeitete folgende Schlüsselfragen:
1.
Nach welchen Kriterien soll das FMS diagnostiziert werden?
 
2.
Unter welchen Krankheitskategorien soll das FMS klassifiziert werden?
 
3.
Welche Ausschlussdiagnostik ist notwendig?
 
4.
Wann ist eine fachpsychotherapeutische Diagnostik sinnvoll?
 
5.
Gibt es unterschiedliche Verlaufsformen/Schweregrade des FMS?
 
6.
Wie ist die Prognose (Lebenserwartung) beim FMS?
 

Methoden

Die Methodik der Literaturrecherche und -analyse sowie der Erstellung der Empfehlungen ist im Leitlinienreport [19] dargestellt. Bei der Literaturanalyse wurden – basierend auf der a priori festgelegten Methodik – primär systematische Übersichtsarbeiten von randomisierten, kontrollierten klinischen Studien (RCT) für die Themen Patientenedukation und patientenzentrierte Kommunikation berücksichtigt.

Ergebnisse

Vorbemerkung: Die folgenden Feststellungen gelten für Erwachsene. Zur Definition, Klassifikation, klinischen Diagnose und Prognose von chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen bei Kindern und Jugendlichen wird auf den Beitrag „Definition, Diagnostik und Therapie von chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen und des (sog.) Fibromyalgiesyndroms bei Kindern und Jugendlichen“ in dieser Leitlinie verwiesen [8]. Die Schlüsselempfehlungen sind in einem Rahmen und kursiv gesetzt.

Definition des FMS

Evidenzbasierte Feststellung

Das FMS wurde in den American-College-of-Rheumatology(ACR)-1990-Klassifikationskriterien durch chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen und Druckschmerzhaftigkeit von mindestens 11/18 „tender points“ definiert. EL2b, starker Konsens
Kommentar.
Die Literatursuche fand keine neuen relevanten Studien zum Thema, sodass die Feststellung der Version 2.0 der Leitlinie [10] beibehalten wurde.

Kernsymptome des FMS

Evidenzbasierte Feststellung

Kernsymptome des FMS sind chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, Schlafstörungen bzw. nichterholsamer Schlaf und Müdigkeit bzw. Erschöpfungsneigung (körperlich und/oder geistig). EL3b, starker Konsens
Kommentar.
Die vorläufigen diagnostischen American-College-of-Rheumatology(ACR)-2010-Kriterien [31] und die Forschungskriterien des FMS (sogenannte 2011-Kriterien [32]) definieren diese drei Symptome als Hauptsymptome des FMS. Die neuen diagnostischen Kriterien ersetzen den klinischen Befund der „tenderness“ bei Daumenpalpation durch die Symptome körperliche und/oder geistige Erschöpfungsneigung (z. B. Konzentrationsstörungen) und nichterholsamer Schlaf.
Alle Angehörigen einer deutschen FMS-Selbsthilfeorganisation berichteten in einem selbstentwickelten Symptomfragebogen zahlreiche körperliche und seelische Beschwerden. Die Hauptsymptome (>97 % der Betroffenen) waren: Muskelschmerzen wechselnder Lokalisation; Rückenschmerzen; Müdigkeit; Gelenkschmerzen wechselnder Lokalisation; Gefühl, schlecht geschlafen zu haben; Morgensteifigkeit; Zerschlagenheit am Morgen; Konzentrationsschwäche; Antriebsschwäche; geringe Leistungsfähigkeit und Vergesslichkeit [13].
Zu Schlafstörungen und FMS wurden keine systematischen Übersichtsarbeiten gefunden. Narrative Übersichten beschreiben polysomnographische Hinweise auf einen gestörten Non-rapid-eye-movement(REM)-Schlaf [4].
Systematische Übersichtsarbeiten von Fall-Kontroll-Studien beschreiben eine gestörte exekutive Funktion (Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit; [3, 11]). Die Aussagekraft ist jedoch durch die kleinen Fallzahlen der Studien und die fehlende Kontrolle des Einflusses von Depression, Angst und zentral wirksamen Medikamenten auf die Studienergebnisse eingeschränkt [3].

Klassifikation des FMS als funktionelles somatisches Syndrom

Konsensbasierte Feststellung

Das FMS kann als funktionelles somatisches Syndrom klassifiziert werden. EL5, starker Konsens
Kommentar.
Die Klassifikation des FMS ist in der Literatur weiterhin umstritten. Einige Schmerzmediziner und Rheumatologen klassifizieren das FMS als „zentrales Hypersensitivitätssyndrom“ [6, 35, 36]. Von einigen Vertretern der psychosomatischen Medizin wird das FMS als psychosomatische Störung klassifiziert [15] bzw. von Vertretern der Allgemeinmedizin als somatische Belastungsstörung („somatic symptom disorder“ [29]).
Das Konzept des funktionellen somatischen Syndroms vermeidet ätiologische/pathophysiologische Annahmen bezüglich des Beschwerdebilds. Funktionelle somatische Syndrome werden durch einen typischen klinischen Komplex körperlicher Symptome, eine definierte Zeitdauer und durch das Fehlen eines die Symptome ursächlich erklärenden somatischen Krankheitsfaktors (z. B. strukturelle Gewebsschädigung, biochemische Störung, spezifische Laborbefunde) definiert. Die einzelnen Fachgesellschaften definieren funktionelle somatische Syndrome jeweils anhand von ihrem Fachgebiet zugeordneten Symptomen und berücksichtigten bei der Definition nicht zusätzliche, anderen Fachgebieten zugeordnete körperliche und seelische Beschwerden [26].
Die „Fibromyalgie“ wird in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, deutsche Version, im Kapitel „Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes“ in dem Unterkapitel „Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes, anderenorts nicht klassifiziert“ (M79.70) aufgeführt [7].
Evidenzbasierte Feststellung
Das FMS ist nicht pauschal mit einer anhaltenden somatoformen Schmerzstörung (ICD-10 F45.40) bzw. einer chronischen Schmerzstörung mit psychischen und somatischen Faktoren (ICD-10 F45.41) bzw. einer somatischen Belastungsstörung („somatic symptom disorder“; DSM-5 300.82) gleichzusetzen. EL3a, starker Konsens
Kommentar.
Die Internationale Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bietet die Möglichkeit, chronische körperliche Beschwerden ohne erklärenden somatischen Krankheitsfaktor sowohl in den Kapiteln der somatischen Erkrankungen als auch im Kapitel „Psychische und Verhaltensstörungen“ unter den somatoformen Störungen (F45) zu klassifizieren. Daher werden in Deutschland Patientinnen mit einem fibromyalgieformen Beschwerdebild von vielen Ärzten und Psychologen nicht als M79.70, sondern als anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.40) oder Somatisierungsstörung (F45.1) codiert. Nur ein Teil der Patientinnen, welche die Kriterien eines FMS erfüllen, erfüllt auch die Kriterien einer somatoformen Schmerzstörung bzw. einer chronischen Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren. Daher sind diese Störungen als Komorbiditäten des FMS und nicht als synonyme Diagnosen aufzufassen [15].
Diese Feststellung gilt auch für die neue diagnostische Kategorie der somatischen Belastungsstörung. Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Version [2], schaffte die diagnostische Kategorie der somatoformen Schmerzstörung ab und ersetzte sie durch die einer somatischen Belastungsstörung. Diese ist wie folgt definiert:
A.
Ein oder mehrere beeinträchtigende körperliche Beschwerden
 
B.
Unangemessene und anhaltende Sorgen über die Ernsthaftigkeit der Beschwerden
 
C.
Anhaltend hohe Ausprägung von Ängsten bezüglich Gesundheit oder Beschwerden
 
D.
Exzessive Zeit und Energie, die für die Beschwerden und die Gesundheit aufgewendet werden [2]
 
In einer unizentrischen deutschen Studie erfüllten 26 % der FMS-Patientinnen die Kriterien einer somatischen Belastungsstörung. Die Konstruktvalidität und klinische Nützlichkeit dieser diagnostischen Kategorie wurde angezweifelt, da sich FMS-Patientinnen mit und ohne somatische Belastungsstörung weder im Ausmaß der Inanspruchnahme medizinischer Behandlung noch in der Häufigkeit einer Empfehlung einer Psychotherapie durch verblindete Untersucher unterschieden [18].
Abgrenzung/Überlappung des FMS mit depressiven Störungen
Evidenzbasierte Feststellung: Das FMS kann mit depressiven Störungen assoziiert sein (EL1b). Das FMS ist aber nicht als depressive Störung zu klassifizieren (EL3a). Starker Konsens
Kommentar.
Die Ergebnisse der Literatursuche unterstützen die Ausführungen der Version 1.0 [9] und der Version 2.0 [10] dieser Leitlinie. In systematischen Übersichtsarbeiten von Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien wurden – in Abhängigkeit vom Setting und den verwendeten diagnostischen Instrumenten und Kriterien – eine Inzidenz von depressiven Störungen zwischen 29 % und 70 % und Lebenszeitprävalenzen zwischen 62 % und 86 % angegeben [1]. Jedoch berichtet nicht jede Patientin mit einer depressiven Störung über Schmerzen und nicht jede Patientin mit FMS ist depressiv [12].
Fibromyalgie versus Fibromyalgiesyndrom
Klinischer Konsenspunkt: Da das Beschwerdebild durch einen Symptomenkomplex definiert wird, ist der Begriff „Fibromyalgiesyndrom“ angemessener als der Begriff „Fibromyalgie“. Starker Konsens
Kommentar.
Die Literatursuche fand keine neuen relevanten Studien zu dem Thema.
Der Begriff „Fibromyalgie“ kann ein – nicht vorhandenes – distinktes entzündlich-rheumatisches Krankheitsbild der Weichteile suggerieren. Die Autoren sind sich bewusst, dass der Begriff des „Syndroms“ in der medizinischen Literatur nicht einheitlich verwendet wird. Der Begriff des Syndroms wird in dieser Leitlinie als „Zusammentreffen einzelner, für sich allein uncharakteristischer Symptome zu einem kennzeichnenden Krankheitsbild“ verstanden. Andere funktionelle somatische Syndrome sind das Reizdarmsyndrom oder das Urethralsyndrom. Das FMS wird als ein Syndrom erster Ordnung bzw. ein Symptomenkomplex mit unbekannter bzw. nicht geklärter Ätiologie, heterogener Pathogenese sowie definiertem Phänotyp eingeordnet. Syndrome zweiter Ordnung (Sequenzen) sind durch eine unbekannte Ätiologie, homogene Pathogenese und einen definierten Phänotyp (z. B. Cushing-Syndrom) definiert. Syndrome dritter Ordnung (Syndrome im engeren Sinne) sind durch eine homogene Ätiologie, unbekannte bzw. unbedeutende Pathogenese und einen definierten Phänotyp (z. B. Down, Marfan) definiert [23].
Verlaufsformen des FMS
Evidenzbasierte Feststellung: Anhand klinischer Charakteristika können unterschiedlich schwere Verlaufsformen unterschieden werden. Eine allgemein anerkannte Schweregradeinteilung existiert jedoch nicht. EL3b, starker Konsens
Kommentar.
Eine Schweregradeinteilung in leichtere und schwerere Formen kann klinisch in Analogie zur AWMF-Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden“ erfolgen [28]. Zur Graduierung des Schweregrads des FMS mit psychometrischen Tests können krankheitsspezifische Instrumente wie der Fibromyalgia Impact Questionnaire (leichte Form FIQ < 39, mittelschwere Form 39–58 und schwere Form 59–100; [27]) und der Fibromyalgiesymptomfragebogen (leichtere Form PSD-Score 12–19, schwerere Form PSD-Score 20–31; [34]) sowie generische Instrumente wie der Patient Health Questionnaire 15 (leicht PHQ-15-Score 5–9, mäßig 10–14 und schwer 15–30; [16]) eingesetzt werden.

Prävalenz des FMS in Deutschland

Modifiziert: Evidenzbasierte Feststellung

Die Punktprävalenz des FMS nach den Forschungskriterien in Deutschland liegt bei 2,1 %. EL2c. Starker Konsens
Kommentar.
In einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung im Jahr 2013 erfüllten 2,1 % der Teilnehmer die Forschungskriterien eines FMS [33]. Die administrative Prävalenz bei den Versicherten der BEK/GEK lag im Jahr 2008/2009 bei 0,3 % [25].
In klinischen Einrichtungen sind bis zu 80 % der Patientinnen Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren [17]. In der repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung war das Geschlechtsverhältnis ausgeglichen [33].
Klinische Diagnose
Klinischer Konsenspunkt: Die klinische Diagnose des FMS kann nach den ACR-1990-Klassifikationskriterien oder den vorläufigen modifizierten ACR-2010-Kriterien gestellt werden. Die klinische Diagnose beruht auf der Anamnese eines typischen Symptomkomplexes, klinischer Untersuchung und dem Ausschluss körperlicher Erkrankungen, welche diesen Symptomkomplex ausreichend erklären können. Starker Konsens
Kommentar.
Der Gebrauch der symptombasierten Kriterien der 1. Version der Leitlinie (sogenannte AWMF-Kriterien [9]) wird nicht mehr empfohlen, da sie international nicht verwendet werden. Die von der Leitliniengruppe vorgeschlagenen zu verwendenden Kriterien sind in Tab. 1 aufgeführt.
Tab. 1
Kriterien für die klinische Diagnose des FMS
 
ACR-1990-Klassifikationskriterien [30]
Modifizierte vorläufige diagnostische ACR-2010-Kriterien [32]
Obligates Hauptsymptom
CWP nach ACR-1990-Kriterien >3 Monate bestehende Schmerzen in:
– Achsenskelett (Halswirbelsäule oder vorderer Brustkorb oder Brustwirbelsäule oder Lendenwirbelsäule) und
– rechte Körperhälfte und linke Körperhälfte und
– oberhalb der Taille und unterhalb der Taille
Regionaler Schmerzindex ≥7/19 Schmerzorte auf der regionalen Schmerzskala
Obligate weitere Befunde/Symptome
Vermehrte Druckschmerzhaftigkeit von mindestens 11 von 18 „tender points“
Symptomschwerescore ≥5a
Ausschlussdiagnostik
Keine
Ausschluss einer körperlichen Erkrankung, welche das typische Symptommuster ausreichend erklärt
aSymptomschwerescore: Summe von Müdigkeit, nichterholsamem Schlaf, kognitiven Problemen (jeweils 0 = nicht vorhanden bis 3 = extrem ausgeprägt); Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Depression (jeweils 0 = nicht vorhanden, 1 = vorhanden; Spannweite des Summenscores: 0–12). Der Gesamtscore des Fragebogens ist die Summe des Symptomschwerescores und des Regionalen Schmerzindex (leichtere Form des FMS: Gesamtscore 12–19, schwerere Form: Gesamtscore 20–31; [34])
CWP „Chronic widespread pain“
Der Fibromyalgiesymptomfragebogen [14, 32] erlaubt, den Symptomkomplex eines möglichen FMS durch Selbstbericht der Patientin zu erfassen. Zur Diagnose ist jedoch eine medizinische Untersuchung notwendig, um zu überprüfen, ob somatische Krankheitsfaktoren vorliegen, welche die chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen teilweise oder vollständig erklären können. Eine „Fragebogendiagnose“ ist nicht möglich.

Praxiswerkzeuge

Fibromyalgiesymptomfragebogen (Abb. 1)
Das Ausmaß der körperlichen Symptombelastung kann mit dem Gesundheitsfragebogen für Patienten, Modul körperliche Beschwerden (PHQ-15; Abb. 2), abgeschätzt werden. Ein Gesamtwert von 5 bis 9 weist auf eine geringe, von 10 bis 14 auf eine mäßige und von 15 bis 31 auf eine starke körperliche Symptombelastung hin [16].
Obligate somatische Diagnostik bei Erstevaluation
Klinischer Konsenspunkt: Im Falle der Erstevaluation eines möglichen chronischen Schmerzes in mehreren Körperregionen werden folgende Maßnahmen empfohlen:
  • Ausfüllen einer Schmerzskizze und des Fibromyalgiesymptomfragebogens
  • Gezielte Exploration weiterer Kernsymptome (Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen)
  • Vollständige medizinische Anamnese inkl. Medikamentenanamnese
  • Vollständige körperliche Untersuchung (inkl. Haut, neurologischer und orthopädischer Befund)
  • Basislabor:
    • Blutsenkungsgeschwindigkeit, C‑reaktives Protein, kleines Blutbild (z. B. Polymyalgia rheumatica, rheumatoide Arthritis)
    • Kreatinkinase (z. B. Muskelerkrankungen)
    • Kalzium (z. B. Hyperkalzämie)
    • Thyreoideastimulierendes Hormon basal (z. B. Hypothyreose)
    • 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (z. B. Vitamin-D-Mangel)
Bei Hinweisen auf somatische (Mit‑)Ursachen der Symptomatik: weitere Diagnostik in Abhängigkeit von den Verdachtsdiagnosen. Starker Konsens
Kommentar.
Im Vergleich zu Version 2.0 der Leitlinie [10] wurde Vitamin D neu aufgenommen. In einer systematischen Übersichtsarbeit wurde eine Assoziation zwischen FMS und einem 1,25-Dihydroxy-Vitamin-D-Mangel (Odds Ratio 1,41 [95 %-Konfidenzintervall 1,00–2,00] nach Adjustierung von Störvariablen) beschrieben [20].
Aufgrund der Häufigkeit der Verordnungen wird das Risiko von Muskelschmerzen bei Einnahme von Protonenpumpenhemmern [5] und Statinen [22] hervorgehoben. Mindestens 5 % der Patientinnen entwickeln Myalgien nach Statineinnahme. Zum differenzialdiagnostischen Vorgehen wird auf die Literatur verwiesen [22].
Für die klinische Praxis ist darauf hinzuweisen, dass bei einigen Patientinnen ein Mischbild von fibromyalgieformen Beschwerden sowie myofaszialen, arthrosebedingten und entzündlichen (z. B. bland verlaufende entzündlich-rheumatische Erkrankung) Schmerzkomponenten vorliegen kann.
Weiterführende apparative Diagnostik
Klinischer Konsenspunkt: Bei typischem Beschwerdekomplex und fehlendem klinischem Hinweis auf internistische, orthopädische oder neurologische Erkrankungen (Anamnese und klinische Untersuchung ohne Hinweis auf andere Erkrankungen als Ursachen von Schmerzen und Müdigkeit, unauffälliges Basislabor) wird empfohlen, keine weitere technische Diagnostik (weiterführendes Labor, Neurophysiologie, Bildgebung) durchzuführen. Starker Konsens
Ein Algorithmus zu diagnostischen Schritten findet sich in Abb. 3.
Screening auf seelische Symptombelastung
Klinischer Konsenspunkt: Im Falle der Erstevaluation eines chronischen Schmerzes in mehreren Körperregionen wird ein Screening auf vermehrte seelische Symptombelastung (Angst und Depression) empfohlen. Starker Konsens
Kommentar.
Die häufigsten komorbiden seelischen Störungen beim FMS sind depressive und Angststörungen [1, 12].

Praxiswerkzeug

Ein Screening (per Fragebogen oder Fragen durch Arzt an Patientin) ist mit der deutschen Version des Patientenfragebogens zur Gesundheit PHQ-4 [24] möglich (Abb. 4).
Werte von ≥3 sind als Grenzwert für eine mögliche depressive Störung (Fragen 01–02) bzw. eine mögliche generalisierte Angststörung, Panikstörung oder posttraumatische Belastungsstörung (Fragen 03–04) anzusehen und korrespondieren mit einem Perzentilrang von 93,4 % (Depression) bzw. 95,2 % (Angst) in Bezug auf eine repräsentative deutsche Bevölkerungsstichprobe [24].
Fachpsychotherapeutische Untersuchung
Klinischer Konsenspunkt: Eine fachpsychotherapeutische Untersuchung (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut) wird bei folgenden Konstellationen empfohlen:
a.
Hinweise auf vermehrte seelische Symptombelastung (Angst, Depression)
 
b.
Anamnestische Angaben von aktuellen schwerwiegenden psychosozialen Stressoren
 
c.
Anamnestische Angaben von aktuellen oder früheren psychiatrischen Behandlungen
 
d.
Anamnestische Angaben von schwerwiegenden biografischen Belastungsfaktoren
 
e.
Maladaptive Krankheitsverarbeitung
 
f.
Subjektive psychische Krankheitsattributionen
 
Starker Konsens

Mortalität

Evidenzbasierte Feststellung

Die Mortalität beim FMS ist nicht erhöht. EL2b, starker Konsens
Kommentar.
Die Literatursuche fand keine neuen relevanten Studien zu dem Thema, sodass die Feststellung aus der Version 2.0 der Leitlinie [10] beibehalten wurde.

Diskussion

Im Vergleich zu Version 2.0 der Leitlinie [10] wurden Praxiswerkzeuge (Fragebögen) zur Unterstützung der Diagnosestellung, zum Screening auf psychische Symptombelastung und zur Schweregradeinteilung neu aufgenommen. Bei den empfohlenen Laboruntersuchungen bei erstmaliger Abklärung eines „chronic widespread pain“ (CWP) wurde die Vitamin-D-Bestimmung aufgenommen. Neu erfolgte ein Kommentar zu FMS und der neuen DSM-5-Kategorie der somatischen Belastungsstörung. Die übrigen Feststellungen der Version 2.0 der Leitlinie zur Klassifikation und Diagnose des FMS blieben unverändert.
Redaktionell wurde die Formulierung für evidenzbasierte positive Empfehlungen der Version 2.0 der Leitlinie von „soll oder sollte (durchgeführt)“ in „soll oder sollte empfohlen werden“ geändert, um den Aspekt der gemeinsamen Entscheidungsfindung von Arzt und Betroffenen zu betonen. Klinische Konsenspunkte werden in der neuen Version grundsätzlich mit der Formulierung „Es wird empfohlen“ eingeleitet, um den Konsenscharakter der Empfehlung einheitlich zu verdeutlichen. Weiterhin wurde „Patient“ durch „Patientin“ ersetzt, weil die Mehrzahl der Betroffenen in klinischen Einrichtungen Frauen sind.
Durch den Abgleich mit den Empfehlungen der S3-Leitlinie zu unspezifischen/funktionellen/somatoformen Körperbeschwerden [28] zur diagnostischen Etikettierung und Therapie des Beschwerdekomplexes erhofft sich die Leitliniengruppe ein Ende der Klassifikationsdebatte von CWP ohne ausreichend erklärenden somatischen Krankheitsfaktor und eine Konzentration auf die Bearbeitung der Forschungsdefizite:
  • Entwicklung einer reliablen und (inter-)national akzeptierten Schweregradeinteilung von unspezifischen/funktionellen/somatoformen Körperbeschwerden im Allgemeinen und des FMS im Besonderen
  • Prospektive Kohortenstudien zur Bedeutung des sekundären Krankheitsgewinns, sozialer Faktoren (Arbeitslosigkeit, Rentenantrag), iatrogener Chronifizierung und diagnostischer Etikettierungen

Fazit für die Praxis

Das FMS kann als funktionelles somatisches Syndrom klassifiziert werden. Es ist häufig mit psychischen Störungen assoziiert, jedoch nicht pauschal mit einer psychischen Störung gleichzusetzen. Die Diagnose wird anhand der Anamnese eines typischen Symptomclusters (chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, nichterholsamer Schlaf sowie körperliche und/oder geistige Erschöpfungsneigung) gestellt. Der Ausschluss von somatischen Krankheitsursachen, welche die Beschwerden erklären, erfolgt durch eine ausführliche Anamnese (inklusive Medikamentenanamnese), eine vollständige körperliche Untersuchung sowie ein Screening auf mögliche entzündliche oder endokrine Erkrankungen mittels einiger Laboruntersuchungen. Bei Verdacht auf somatische (Mit‑)Ursachen der Beschwerden können weitere technische Untersuchungen und/oder eine Überweisung zu Spezialisten indiziert sein. Die Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (ACR) von 1990 und die vorläufigen diagnostischen ACR-2010-Kriterien bzw. ihre 2011-Modifikation können für die Diagnosestellung verwendet werden. Die Diagnose eines FMS kann in vielen Fällen auch durch Hausärzte oder Schmerzmediziner gestellt werden. Weiterhin werden bei der Erstdiagnose ein Screening auf psychische Störungen mit Überweisung zu einem Fachpsychotherapeuten bei positivem Screening und eine Schweregradeinteilung empfohlen.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

Die Interessenkonflikte sind im Leitlinienreport [19] aufgeführt.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.

Unsere Produktempfehlungen

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

e.Dent – Das Online-Abo der Zahnmedizin

Online-Abonnement

Mit e.Dent erhalten Sie Zugang zu allen zahnmedizinischen Fortbildungen und unseren zahnmedizinischen und ausgesuchten medizinischen Zeitschriften.

e.Med Anästhesiologie

Kombi-Abonnement

Mit e.Med Anästhesiologie erhalten Sie Zugang zu CME-Fortbildungen des Fachgebietes AINS, den Premium-Inhalten der AINS-Fachzeitschriften, inklusive einer gedruckten AINS-Zeitschrift Ihrer Wahl.

Weitere Produktempfehlungen anzeigen
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Alciati A, Sgiarovello P, Atzeni F, Sarzi-Puttini P (2012) Psychiatric problems in fibromyalgia: clinical and neurobiological links between mood disorders and fibromyalgia. Reumatismo 64:268–274CrossRefPubMed Alciati A, Sgiarovello P, Atzeni F, Sarzi-Puttini P (2012) Psychiatric problems in fibromyalgia: clinical and neurobiological links between mood disorders and fibromyalgia. Reumatismo 64:268–274CrossRefPubMed
2.
Zurück zum Zitat American Psychiatric Association (2013) Diagnostic and statistical manual of mental disorders, 5. Aufl. American Psychiatric Publishing, ArlingtonCrossRef American Psychiatric Association (2013) Diagnostic and statistical manual of mental disorders, 5. Aufl. American Psychiatric Publishing, ArlingtonCrossRef
3.
Zurück zum Zitat Berryman C, Stanton TR, Bowering KJ, Tabor A, McFarlane A, Moseley GL (2014) Do people with chronic pain have impaired executive function? A meta-analytical review. Clin Psychol Rev 34:563–579CrossRefPubMed Berryman C, Stanton TR, Bowering KJ, Tabor A, McFarlane A, Moseley GL (2014) Do people with chronic pain have impaired executive function? A meta-analytical review. Clin Psychol Rev 34:563–579CrossRefPubMed
4.
5.
Zurück zum Zitat Clark DW, Strandell J (2006) Myopathy including polymyositis: a likely class adverse effect of proton pump inhibitors? Eur J Clin Pharmacol 62:473–479CrossRefPubMed Clark DW, Strandell J (2006) Myopathy including polymyositis: a likely class adverse effect of proton pump inhibitors? Eur J Clin Pharmacol 62:473–479CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) (2016) ICD 10-GM. Version 2016. Internationale Statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 11. Revision – German Modification. Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) (2016) ICD 10-GM. Version 2016. Internationale Statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 11. Revision – German Modification.
8.
Zurück zum Zitat Draheim N, Ebinger F, Schnöbel-Müller E, Wolf B, Häuser W (2017) Definition, Diagnostik und Therapie von chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen und des (sog.) Fibromyalgiesyndroms bei Kindern und Jugendlichen. Aktualisierte Leitlinie 2017 und Übersicht von systematischen Übersichtsarbeiten. Schmerz 31. doi:10.1007/s00482-017-0208-z Draheim N, Ebinger F, Schnöbel-Müller E, Wolf B, Häuser W (2017) Definition, Diagnostik und Therapie von chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen und des (sog.) Fibromyalgiesyndroms bei Kindern und Jugendlichen. Aktualisierte Leitlinie 2017 und Übersicht von systematischen Übersichtsarbeiten. Schmerz 31. doi:10.​1007/​s00482-017-0208-z
9.
Zurück zum Zitat Eich W, Häuser W, Friedel E, Klement A, Herrmann M, Petzke F, Offenbächer M, Schiltenwolf M, Sommer C, Tölle T, Henningsen P (2008) Definition, Klassifikation und Diagnose des Fibromyalgiesyndroms. Schmerz 22:255–266CrossRefPubMed Eich W, Häuser W, Friedel E, Klement A, Herrmann M, Petzke F, Offenbächer M, Schiltenwolf M, Sommer C, Tölle T, Henningsen P (2008) Definition, Klassifikation und Diagnose des Fibromyalgiesyndroms. Schmerz 22:255–266CrossRefPubMed
10.
Zurück zum Zitat Eich W, Häuser W, Arnold B, Jäckel W, Offenbächer M, Petzke F, Schiltenwolf M, Settan M, Sommer C, Tölle T, Uçeyler N, Henningsen P, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2012) Fibromyalgia syndrome. Definition, classification, clinical diagnosis and prognosis. Schmerz 26:247–258CrossRefPubMed Eich W, Häuser W, Arnold B, Jäckel W, Offenbächer M, Petzke F, Schiltenwolf M, Settan M, Sommer C, Tölle T, Uçeyler N, Henningsen P, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2012) Fibromyalgia syndrome. Definition, classification, clinical diagnosis and prognosis. Schmerz 26:247–258CrossRefPubMed
11.
Zurück zum Zitat Gelonch O, Garolera M, Rosselló L, Pifarré J (2013) Cognitive dysfunction in fibromyalgia. Rev Neurol 56:573–588PubMed Gelonch O, Garolera M, Rosselló L, Pifarré J (2013) Cognitive dysfunction in fibromyalgia. Rev Neurol 56:573–588PubMed
12.
Zurück zum Zitat Gracely RH, Ceko M, Bushnell MC (2012) Fibromyalgia and depression. Pain Res Treat 2012:486590PubMed Gracely RH, Ceko M, Bushnell MC (2012) Fibromyalgia and depression. Pain Res Treat 2012:486590PubMed
13.
Zurück zum Zitat Häuser W, Zimmer C, Felde E, Köllner V (2008) What are the key symptoms of fibromyalgia? Results of a survey of the German Fibromyalgia Association. Schmerz 22:176–183CrossRefPubMed Häuser W, Zimmer C, Felde E, Köllner V (2008) What are the key symptoms of fibromyalgia? Results of a survey of the German Fibromyalgia Association. Schmerz 22:176–183CrossRefPubMed
14.
Zurück zum Zitat Häuser W, Jung E, Erbslöh-Möller B, Gesmann M, Kühn-Becker H, Petermann F, Langhorst J, Weiss T, Winkelmann A, Wolfe F (2012) Validation of the Fibromyalgia Survey Questionnaire within a cross-sectional survey. PLOS ONE 7:e37504CrossRefPubMedPubMedCentral Häuser W, Jung E, Erbslöh-Möller B, Gesmann M, Kühn-Becker H, Petermann F, Langhorst J, Weiss T, Winkelmann A, Wolfe F (2012) Validation of the Fibromyalgia Survey Questionnaire within a cross-sectional survey. PLOS ONE 7:e37504CrossRefPubMedPubMedCentral
15.
Zurück zum Zitat Häuser W, Henningsen P (2014) Fibromyalgia syndrome: a somatoform disorder? Eur J Pain 18:1052–1059CrossRefPubMed Häuser W, Henningsen P (2014) Fibromyalgia syndrome: a somatoform disorder? Eur J Pain 18:1052–1059CrossRefPubMed
16.
Zurück zum Zitat Häuser W, Schmutzer G, Brähler E, Wolfe F (2014) Patient Health Questionnaire 15 as a generic measure of severity in fibromyalgia syndrome: Surveys with patients of three different settings. J Psychosom Res 76:307–311CrossRefPubMed Häuser W, Schmutzer G, Brähler E, Wolfe F (2014) Patient Health Questionnaire 15 as a generic measure of severity in fibromyalgia syndrome: Surveys with patients of three different settings. J Psychosom Res 76:307–311CrossRefPubMed
17.
Zurück zum Zitat Häuser W, Ablin J, Fitzcharles MA, Littlejohn G, Luciano JV, Usui C, Walitt B (2015) Fibromyalgia. Nat Rev Dis Primers 1:15022CrossRefPubMed Häuser W, Ablin J, Fitzcharles MA, Littlejohn G, Luciano JV, Usui C, Walitt B (2015) Fibromyalgia. Nat Rev Dis Primers 1:15022CrossRefPubMed
18.
Zurück zum Zitat Häuser W, Bialas P, Welsch K, Wolfe F (2015) Construct validity and clinical utility of current research criteria of DSM-5 somatic symptom disorder diagnosis in patients with fibromyalgia syndrome. J Psychosom Res 78:546–552CrossRefPubMed Häuser W, Bialas P, Welsch K, Wolfe F (2015) Construct validity and clinical utility of current research criteria of DSM-5 somatic symptom disorder diagnosis in patients with fibromyalgia syndrome. J Psychosom Res 78:546–552CrossRefPubMed
20.
Zurück zum Zitat Hsiao MY, Hung CY, Chang KV, Han DS, Wang TG (2015) Is serum hypovitaminosis D associated with chronic widespread pain including fibromyalgia? A meta-analysis of observational studies. Pain Physician 18:E877–E887PubMed Hsiao MY, Hung CY, Chang KV, Han DS, Wang TG (2015) Is serum hypovitaminosis D associated with chronic widespread pain including fibromyalgia? A meta-analysis of observational studies. Pain Physician 18:E877–E887PubMed
21.
Zurück zum Zitat Kroenke K, Spitzer RL, Williams JB, Löwe B (2010) The patient health questionnaire somatic, anxiety, and depressive symptom scales: a systematic review. Gen Hosp Psychiatry 32:345–359CrossRefPubMed Kroenke K, Spitzer RL, Williams JB, Löwe B (2010) The patient health questionnaire somatic, anxiety, and depressive symptom scales: a systematic review. Gen Hosp Psychiatry 32:345–359CrossRefPubMed
22.
Zurück zum Zitat Laufs U, Scharnagl H, Halle M, Windler E, Endres M, März W (2015) Treatment options for statin-associated muscle symptoms. Dtsch Arztebl Int 30(112):748–755 Laufs U, Scharnagl H, Halle M, Windler E, Endres M, März W (2015) Treatment options for statin-associated muscle symptoms. Dtsch Arztebl Int 30(112):748–755
23.
Zurück zum Zitat Leiber B (1990) Die klinischen Syndrome. Urban & Schwarzenberg, Stuttgart Leiber B (1990) Die klinischen Syndrome. Urban & Schwarzenberg, Stuttgart
24.
Zurück zum Zitat Löwe B, Wahl I, Rose M, Spitzer C, Glaesmer H, Wingenfeld K, Schneider A, Brähler E (2010) A 4‑item measure of depression and anxiety: validation and standardization of the Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4) in the general population. J Affect Disord 122:86–95CrossRefPubMed Löwe B, Wahl I, Rose M, Spitzer C, Glaesmer H, Wingenfeld K, Schneider A, Brähler E (2010) A 4‑item measure of depression and anxiety: validation and standardization of the Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4) in the general population. J Affect Disord 122:86–95CrossRefPubMed
25.
Zurück zum Zitat Marschall U, Arnold B, Häuser W (2011) Behandlung und Krankheitskosten des Fibromyalgiesyndroms in Deutschland. Eine Analyse der Daten der Barmer Ersatzkasse des Jahres 2008–2009. Schmerz 25:402–410CrossRefPubMed Marschall U, Arnold B, Häuser W (2011) Behandlung und Krankheitskosten des Fibromyalgiesyndroms in Deutschland. Eine Analyse der Daten der Barmer Ersatzkasse des Jahres 2008–2009. Schmerz 25:402–410CrossRefPubMed
27.
Zurück zum Zitat Schaefer C, Chandran A, Hufstader M, Baik R, McNett M, Goldenberg D, Gerwin R, Zlateva G (2011) The comparative burden of mild, moderate and severe fibromyalgia: results from a cross-sectional survey in the United States. Health Qual Life Outcomes 9:71CrossRefPubMedPubMedCentral Schaefer C, Chandran A, Hufstader M, Baik R, McNett M, Goldenberg D, Gerwin R, Zlateva G (2011) The comparative burden of mild, moderate and severe fibromyalgia: results from a cross-sectional survey in the United States. Health Qual Life Outcomes 9:71CrossRefPubMedPubMedCentral
28.
Zurück zum Zitat Schaefert R, Hausteiner-Wiehle C, Häuser W, Ronel J, Herrmann M, Henningsen P (2012) Clinical practice guideline: non-specific, functional and somatoform bodily complaints. Dtsch Arztebl Int 109:803–813PubMedPubMedCentral Schaefert R, Hausteiner-Wiehle C, Häuser W, Ronel J, Herrmann M, Henningsen P (2012) Clinical practice guideline: non-specific, functional and somatoform bodily complaints. Dtsch Arztebl Int 109:803–813PubMedPubMedCentral
29.
Zurück zum Zitat Tavel ME (2015) Somatic symptom disorders without known physical causes: one disease with many names? Am J Med 128:1054–1058CrossRefPubMed Tavel ME (2015) Somatic symptom disorders without known physical causes: one disease with many names? Am J Med 128:1054–1058CrossRefPubMed
30.
Zurück zum Zitat Wolfe F, Smythe HA, Yunus MB, Bennett RM, Bombardier C, Goldenberg DL, Tugwell P, Campbell SM, Abeles M, Clark P et al (1990) The American College of Rheumatology 1990 criteria for the classification of fibromyalgia. Report of the multicenter criteria committee. Arthritis Rheum 33:160–172CrossRefPubMed Wolfe F, Smythe HA, Yunus MB, Bennett RM, Bombardier C, Goldenberg DL, Tugwell P, Campbell SM, Abeles M, Clark P et al (1990) The American College of Rheumatology 1990 criteria for the classification of fibromyalgia. Report of the multicenter criteria committee. Arthritis Rheum 33:160–172CrossRefPubMed
31.
Zurück zum Zitat Wolfe F, Clauw DJ, Fitzcharles MA, Goldenberg DL, Katz RS, Mease P, Russell AS, Russell IJ, Winfield JB, Yunus MB (2010) The American College of Rheumatology preliminary diagnostic criteria for fibromyalgia and measurement of symptom severity. Arthritis Care Res (Hoboken) 62:600–610CrossRef Wolfe F, Clauw DJ, Fitzcharles MA, Goldenberg DL, Katz RS, Mease P, Russell AS, Russell IJ, Winfield JB, Yunus MB (2010) The American College of Rheumatology preliminary diagnostic criteria for fibromyalgia and measurement of symptom severity. Arthritis Care Res (Hoboken) 62:600–610CrossRef
32.
Zurück zum Zitat Wolfe F, Clauw DJ, Fitzcharles MA, Goldenberg DL, Häuser W, Katz RS, Mease P, Russell AS, Russell IJ, Winfield JB (2011) Fibromyalgia criteria and severity scales for clinical and epidemiological studies: a modification of the ACR preliminary diagnostic criteria for fibromyalgia. J Rheumatol 38:1113–1122CrossRefPubMed Wolfe F, Clauw DJ, Fitzcharles MA, Goldenberg DL, Häuser W, Katz RS, Mease P, Russell AS, Russell IJ, Winfield JB (2011) Fibromyalgia criteria and severity scales for clinical and epidemiological studies: a modification of the ACR preliminary diagnostic criteria for fibromyalgia. J Rheumatol 38:1113–1122CrossRefPubMed
33.
Zurück zum Zitat Wolfe F, Brähler E, Hinz A, Häuser W (2013) Fibromyalgia prevalence, somatic symptom reporting, and the dimensionality of polysymptomatic distress: Results from a survey of the general population. Arthritis Care Res (Hoboken) 65:777–785CrossRef Wolfe F, Brähler E, Hinz A, Häuser W (2013) Fibromyalgia prevalence, somatic symptom reporting, and the dimensionality of polysymptomatic distress: Results from a survey of the general population. Arthritis Care Res (Hoboken) 65:777–785CrossRef
34.
Zurück zum Zitat Wolfe F, Walitt BT, Rasker JJ, Katz RS, Häuser W (2015) The use of polysymptomatic distress categories in the evaluation of fibromyalgia (FM) and FM severity. J Rheumatol 42:1494–1501CrossRefPubMedPubMedCentral Wolfe F, Walitt BT, Rasker JJ, Katz RS, Häuser W (2015) The use of polysymptomatic distress categories in the evaluation of fibromyalgia (FM) and FM severity. J Rheumatol 42:1494–1501CrossRefPubMedPubMedCentral
35.
Zurück zum Zitat Yunus MB (2008) Central sensitivity syndromes: a new paradigm and group nosology for fibromyalgia and overlapping conditions, and the related issue of disease versus illness. Semin Arthritis Rheum 37:339–352CrossRefPubMed Yunus MB (2008) Central sensitivity syndromes: a new paradigm and group nosology for fibromyalgia and overlapping conditions, and the related issue of disease versus illness. Semin Arthritis Rheum 37:339–352CrossRefPubMed
36.
Zurück zum Zitat Yunus MB (2015) Editorial review: an update on central sensitivity syndromes and the issues of nosology and psychobiology. Curr Rheumatol Rev 11:70–85CrossRefPubMed Yunus MB (2015) Editorial review: an update on central sensitivity syndromes and the issues of nosology and psychobiology. Curr Rheumatol Rev 11:70–85CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Definition, Klassifikation, klinische Diagnose und Prognose des Fibromyalgiesyndroms
Aktualisierte Leitlinie 2017 und Übersicht von systematischen Übersichtsarbeiten
verfasst von
Prof. Dr. W. Eich
K.-J. Bär
M. Bernateck
M. Burgmer
C. Dexl
F. Petzke
C. Sommer
A. Winkelmann
W. Häuser
Publikationsdatum
18.04.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Der Schmerz / Ausgabe 3/2017
Print ISSN: 0932-433X
Elektronische ISSN: 1432-2129
DOI
https://doi.org/10.1007/s00482-017-0200-7

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2017

Der Schmerz 3/2017 Zur Ausgabe

President‘s Corner (Mitteilungen der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.)

President's Corner (Mitteilungen der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.)

President‘s Corner (Mitteilungen der SGSS)

President's Corner (Mitteilungen der SGSS)

Leitlinien kompakt für die Innere Medizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Update Innere Medizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.